Canada
Wir reisten währen vom 01. August bis 08. September 2009 durch Canada und haben viel erlebt, tolle Eindrücke gesammelt und das wunderschöne Land kennengelernt.
Unser Bär-Counter:
Hier gehts zu den Fotos: Canada
01. August 2009:
Wir reisten mit AirCanada von Zürich nach Toronto. In Toronto passierten wir sämtliche Passkontrollen und nach 2 Stunden flogen wir weiter nach Vancouver. Mit dem Taxi erreichten wir in Vancouver unser Hotel Blue Horizon inmitten der Stadt. Am Abend genossen wir ein Essen in einem italienischen Restaurant. Da wir wegen der Zeitverschiebung ca. 24 Stunden wach waren, legten wir uns aufs Ohr....schnarch...
...auch Karin sorgte schon für Aufregung....im Flug nach Toronto verlor sie ihren Ehering nur für eine kurze Zeit…und er wurde auch nicht die Toilette hinunter gespült… :-)
02. August 2009:
Nach einem reichhaltigen Frühstück (Blueberrymuffin/Gipfeli und Kafi) wurden wir in North-Vancouver, welches wir mit dem Seabus erreichten, von Erwin und Flory Hofstetter abgeholt.
Wir fuhren zum Horseshoe-Bay wo wir später auf unserer Reise mit der Ferry ankommen werden. Die Aussicht auf das Meer und die benachbarte Insel war traumhaft. Weiter ging es zu der Lynn Bridge, eine Hängebrücke 50m über einem Fluss. Nach dem Spaziergang am Fluss entlang belohnten wir uns mit einer Glace (mmh fein, gäu Christian). Da Christian Vanille und nicht Mango wählte litt er die darauffolgenden Tage an einer Lebensmittel-Vergiftung. Darauf kommen wir später zurück.
Bei Erwin und Flory zuhause genossen wir im schönen grünen Garten ein Kafi und Bierli. Als Flory und Karin jedoch zum Supermarkt fahren wollten, war keine Farbe mehr in Christians Gesicht.
Nach dem Barbecue welches er jedoch nicht mit uns geniessen konnte, mussten wir den benachbarten Emergency-Doctor rufen. Christian war nicht mehr im Stande aufzustehen. Es wurde eine Lebensmittel-Vergiftung festgestellt. Die darauffolgende Nacht und Tag verbrachte er auf dem Klo und im Bett.
03. August 2009:
Wie schon erwähnt verbrachte Christian den Tag abwechselnd auf dem Klo oder im Bett. Karin erkundete die Shops an der Robson-Street. Das war leider alles.
04. August 2009:
Da wir reichlich Schlaf nach- und vorgeholt hatten, waren wir schon um 06.30 Uhr wach. Christian ging es schon wesentlich besser. So machten wir uns ready um das Motorhome (Camper) zu fassen. Nach dem Auschecken ging es mit dem Taxi nach Vancouver Delta zu Cruise America, wo uns in 4 Minuten das ganze Gefährt „erklärt“ wurde.
Nachdem alles eingeräumt war fuhren wir sofort zu den Ferrys in Tsawassen um so schnell wie möglich nach Vancouver Island zu kommen.
Nach ein paar Irrfahrten in Victoria und Umgebung erreichten wir endlich den Goldstream Provincial Park und somit unseren Ort zum Übernachten.
05. August 2009:
Nach unserer ersten Nacht im Camper wachten wir früh morgens auf, kochten Kaffe und verliessen den Park um nach Victoria Down-Town zu gelangen. Uns wurde bewusst, dass man im Camper für die gewöhnlichsten Dinge (z.B. Kochen und Essen) ein wenig mehr Zeit benötigt. Als erstes besuchten wir das Royal British Columbia Museum. Obwohl wir beide keine Museum-Freaks sind, hat sich dieser Besuch ausserordentlich gelohnt. Am Nachmittag schlenderten wir durch die Shopping-Strassen. Gegend Abend fuhren wir wieder zurück in den Goldstream Provincial Park, wo wir auch unsere zweite Nacht verbrachten.
06. August 2009:
An diesen Tag war Whale-Watching geplant. Wir waren mit einem Schiff für 3 Stunden auf dem Pazifik unterwegs. Als ersten Gast auf unserer Schiffsfahrt kam uns ein Seehund entgegen. Später sichteten wir verschiedene Whale, mehrheitlich Orcas. Gegen Ende der Tour hatten wir das Glück, dass 3 Orcas ca. 5 Meter hinter unserem Schiff vorbei schwammen. Diese Tiere sind unbeschreiblich…
Nach dem Whale-Watching fuhren wir Richtung Norden. Wir hatten eigentlich einen Camping-Platz auf der Strecke zwischen Victoria und Nanaimo reserviert. Doch als wir da ankamen, war uns nicht ganz „ghür“…irgendwie sah dort alles so geisterhaft aus… So fuhren wir einfach weiter und übernachteten schlussendlich auf dem Living Forest RV Park in Nanaimo.
07. August 2009:
An diesem Tag besuchten wir die Long Beach. Diese liegt ca. 100 Kilometer von Nanaimo entfernt. Nanaimo liegt an der Ostküste von Vancouver Island und die Long Beach auf dessen Westküste. Somit fuhren wir quer durch die Insel. An der Westküste angekommen besuchten wir das kleine und beschauliche Fischerdorf Ucluelet. Dort konnten wir Naturwissenschaftlern beim Zerlegen und Analysieren eines Tintenfisches zusehen. Nach dieser geruchsintensiven Erfahrung besuchten wir die Long Beach. Diese ist so lang, soweit das Auge reicht. Obwohl es relativ frisch war, war die Beach voll von Besuchern. Gegen Abend fuhren wir wieder die sehr, ja wirklich sehr holprige Strasse zurück nach Parksville (Ostküste). Auf dieser Strecke hatten wir das Vergnügen unseren ersten Schwarzbär zu sehen. Dieser Überquerte kurz vor uns die Strasse. Wir übernachteten auf dem Camping-Platz Parry’s RV Park. Obwohl dieser Platz nicht sehr schön ist, hat er seinen Preis.
08. August 2009:
Wir verliessen Vancouver Island und gingen mit der Fähre nach Horseshoe-Bay. Auf dem Festland fuhren wir nach Whistler. Diese Ortschaft ist sehr touristisch. Es ist etwa vergleichbar mit Sass-Fee. Da wir in der Umgebung von Whistler keinen freien Camping-Platz fanden, fuhren wir wieder retour bis Sqamish, wo wir eine Übernachtungsmöglichkeit auf dem Eagle Vista RV fanden. Dieser Camping-Platz ist sehr neu und auch sehr schön. Wirklich zum Empfehlen.
09. August 2009:
Unser Ziel war es, einen grossen Schritt Richtung Norden zu gelangen. Somit fuhren wir wieder Richtung Whistler, Pemberton nach Lillooet. Obwohl wir einige Zeit beim Fahren verbrachten, war diese Fahrt wunderschön. Die riesigen Berge sind unvorstellbar. Auf der Strecke besuchten wir den Joffre Lake. Von dort aus hat man eine schöne Sicht auf den Gletscher. Auf der Fahrt nach Lillooet konnten wir den Rauch der Waldbrände riechen. Da es diesen Sommer fast nie regnete, entstanden sehr viele Waldbrände. Dies ist auch der Grund, warum im Moment striktes Feuerverbot ist und wir deshalb einen portablen Grill kaufen mussten. In Lillooet war das Feuer noch ersichtlich. Mehrere Hubscharauber waren dabei das Feuer zu löschen. Die Einwohner von Lillooet durften erst in den vergangenen Tagen wieder in ihre Häuser einziehen, da das Feuer so bedrohlich Nah an die Ortschaft gelangte. Während der Verpflegung in der Stadt merkten wir, wie die Asche vom Himmel fiel. Angesichts dieser Situation entschlossen wir uns nicht in Lillooet zu übernachten und fuhren an den Loon Lake zum Camping-Platz Evergreen Fishing Resort Ltd. Dieser See ist ca. 30 Minuten Fahrt vom Highway entfernt. Doch der See liegt sehr schön. Auf unserer langen Fahrt konnten wir einen weiteren Schwarzbären sehen.
10. August 2009:
Heute erlaubten wir uns ein wenig mehr Schlaf. Somit fuhren wir erst gegen 11 Uhr los, zurück zum Highway. Auf dem Highway ging es weiter Richtung Norden. Wir fuhren am 70 Mile House und auch am 100 Mile House vorbei nach Lac la Hache. Dort bogen wir rechts ab nach TEN-EE-AH. Judihui, es folgte eine Schotterstrasse. Der TEN-EE-AH Campground liegt ca. 30 Kilometer von Lac la Hache entfernt. Diese Strecke mit einem Motorhome zurückzulegen benötigt sehr viel Geduld, vor allem wenn die Strasse aus Schotter ist. Christian wollte schon verzweifelt umkehren…..doch wir bissen uns durch. Nach einer guten Stunde Schotterstrassen-Fahrt kamen wir schlussendlich in TEN-EE-AH an. Es hatte sich wieder mal gelohnt. Hier hat es ca. 50 Besucher, welche vorwiegend in Lodges gastieren. Zudem hat es einen kleinen Campground, auf welchem wir uns platzierten. TEN-EE-AH wird von einem ehemaligen Laupersdörfer und seiner Frau geführt. Es arbeiten vorwiegend Schweizerinnen und Schweizer hier. Zudem stammt die Mehrheit der Besucher aus der Schweiz. Dieser wunderschöne Ort am See ist unbeschreiblich. Das Abendessen haben wir im Restaurant gegessen. Das Essen schmeckte uns sehr gut, vor allem die Rüeblitorte zum Dessert. Dieser Platz ist wunderschön und an alle Naturliebhaber zu Empfehlen, welche ein wenig Ruhe geniessen wollen.
11. August 2009:
„Auf die Pferde fertig los!“ war das Motto von heute Morgen. Um 10.00 Uhr standen 7 Mustang Pferde gesattelt bereit um ausgeritten zu werden. Da wir gestern Abend Horse Riding gebucht hatten waren auch wir mit von der Partie. 2 Stunden ging es über Stock und Stein. Genial, die Weiten Canadas aus dieser Perspektive zu geniessen. Am Nachmittag genossen wir abwechslungsweise Regen und Sonnenschein. Das Wetter erlaubte uns sogar einen kleinen Ausflug mit dem Kanu auf dem vor dem Camp liegenden Sprout See.
12. August 2009:
Unsere zweite Nacht auf dem TEN-EE-AH Campground war eine wirkliche Erfrischung :-(. Wir beide hatten uns auf gut Deutsch fast den Ar…. abgefroren. Vielleicht haben wir ja noch gar nicht erwähnt, dass die Heizung in unserem RV (Camper) nicht funktioniert. Beim zu Bett gehen ist es immer noch angenehm warm im Camper. Gegen Morgen wird es jedoch immer recht frisch. Diese Nacht war es für uns zu frisch. Somit sind wir auch schon um 06:30 Uhr aufgestanden und haben uns einen warmen Kaffee gekocht. Nach dem Frühstück gönnten wir uns heute eine etwas längere warme Dusche….das tat richtig gut. Da der Camper so schlecht isoliert ist, merkt man die Temperaturunterschiede recht gut. Da wir keine solche zweite Nacht erleben wollten, gingen wir auf der Fahrt ein wenig Shoppen und kauften uns eine warme Decke für 20$ und einen kleinen Elektroofen für 17$. Somit sind wir nun für die kalten Tage gerüstet.
Am Morgen um 09:00 Uhr verabschiedeten wir uns im TEN-EE-AH Campground. TEN-EE-AH werden wir sicher immer in guter Erinnerung behalten. Die Natur ist unbeschreiblich, die Leute sehr nett und das Essen fantastisch. Die beiden Tage in TEN-EE-AH waren für uns sehr erholsam.
Das Ziel unserer heutigen Fahrt war der Wells Gray Park. Wir kamen um 13:30 Uhr in dessen Visitor-Center an. Da es dort Internet gibt, hat Christian für 1.5 Stunden sich einen Netzwerkanschluss geschnappt und die Homepage upgedatet. Zudem konnten wir endlich unsere Parkbusse von Victoria bezahlen. Ja, es ist ein bisschen blöde gelaufen. Wir hatten Whale Watching gebucht und keinen Parkplatz gefunden, auf welchem wir unseren Camper für 4 Stunden abstellen konnten. Daher nahmen wir eben einen Parkplatz, auf welchem das Fahrzeug nur für 2 Stunden abgestellt werden durfte. Diese haben wir dann auch bezahlt und die eben folgenden 2 Stunden kosteten uns noch weitere 20$. Diese durften wir dann auch freundlicherweise per Telefon und mit der Kreditkarte bezahlen. Nach dem erledigen dieser Pflichten gingen wir in den Park hinein um die beiden Wasserfälle Helmcken Falls und Dawson Fall anzusehen. Coole Sache, dem Wasser beim Fallen zuzusehen. Bevor wir dann zu unserem Camping-Platz Wells Gray Golf Resort & R.V. Park fuhren, besuchten wir noch den Green Mountain Viewing Tower. Ja gut, wir wissen, die Strasse da hinauf war nicht gerade für Camper-Vehikel, doch es funktionierte trotzdem. Ein paar Mal wurde die Schublade mit dem Geschirr geöffnet und die Teller standen am vordersten Rand….doch zum Glück konnte Karin diese immer noch vor dem Fallen beschützen.
13. August 2009
Unsere neu erworbene Decke hatte Wunder gewirkt. Wir beide hatten nicht mehr gefroren. Dies nutzten wir aus und schliefen bis 9 Uhr, was fast 12 Stunden Schlaf ergab. Nach dem Frühstücken leerten wir die beiden Camper-Tanke (Black- and Grey Tank). Diese ist unsere liebste Beschäftigung….es riecht immer so toll bei diesen Anlagen. Bevor wir den Wells Gray Park verliessen, besuchten wir noch den Spahats Falls. Danach fuhren wir weiter Richtung Norden nach Valemount und schliesslich in den darauf folgenden Mount Robson Park. Als erstes besuchten wir das Visitor Center vom Mount Robson Park und verpflegten uns im danebengelegenen Restaurant. Da wir nach der ca. 200 Km langen Fahrt ein wenig Bewegung brauchten, marschierten wir zum Kinney Lake. Nach diesem ca. 9 Km langen Spaziergang gingen wir in den Robson Meadows Campground. Dies ist ein typischer Campground in einem Provincial Park. Man sucht sich einfach einen leeren Platz und stellt sein Fahrzeug dort ab. Am Abend kommt ein Ranger/in und kassiert die Kosten für den Platz ein. Man ist inmitten im Wald, kann den Spechten beim Hämmern zusehen und der nächste Platz ist etwa 10 bis 20m entfernt.
Übrigens haben wir schon erwähnt, dass das Schreiben vom Tagebuch von Kokanne unterstützt wird? Wenn nicht, dann wisst ihr es jetzt. Was Kokanne ist, müsst ihr schon selber herausfinden :-)
14. August 2009
Die heutige Fahrt nach Jasper war voller Überraschungen. Zum einten sprang Karin während der Fahrt den Tellern nach, da das „Chochichäschtli“ keinen Batzen wert ist (die Überlebensrate ist jedoch hoch geblieben, es gingen nur 2 Teller zu Bruch). Zum anderen schlossen wir uns einer Auto-Kolonne am Strassenrand an und entdeckten einen jungen Grizzly Bären. Auch während der Fahrt zum Maligne Lake, welcher wunderschön ist, entdeckte Karin im Wald einen 2. Grizzly. Wir übernachteten auf dem Overflow-Platz des voll besetzten Wapiti Campgrounds, welcher ca. 4 Km ausserhalb von Jasper liegt. Da die Camping-Plätze in Jasper zurzeit fast vollständig ausgebucht sind, haben wir uns gleich einen Platz gleich für 2 Nächte gesichert.
15. August 2009
Dieser Tag geht unter die Rubrik Faulenzen. Wir haben lange ausgeschlafen und gemütlich gefrühstückt. Jasper hat eigentlich gar nicht so viel zu bieten, wie man meinen könnte. So verwendeten wir diesen Tag um unsere Wäsche zu waschen und ein wenig gemütlich herumzuhängen. Wir gingen in eine sehr grosse Wäscherei. Da gibt es unterschiedliche Waschmaschinen, welche je nach Typ mehr oder weniger Kleider pro Waschgang waschen können. Wir hatten natürlich versehentlich gleich die grösste Maschine ausgelesen und verwunderten uns, warum ein Waschgang so einen stolzen Betrag kostet. Jä nu, man lernt immer wieder etwas dazu. Da es nicht sehr interessant ist, der Wäsche beim Drehen zuzusehen, nutzten wir die Zeit und schrieben die ersten Karten. Nach dem Waschen und mehreren Tumbler-Durchgängen waren unsere Kleider wieder sauber….zum Teil auch ein wenig kleiner, aber das gehört doch einfach dazu. Nach einer kleinen Verpflegung tummelten wir durch die Strassen von Jasper und besuchten die unzähligen Shops…..überall gibt es die gleichen Shirts…:-) …that’s the story of an easy-going-day….
16. August 2009
Wir hatten uns Banff als nächstes Etappen-Ziel vorgenommen. Da Banff ca. 300 Km von Jasper entfernt ist, sind wir früh morgens aufgestanden und haben um 08:30 Uhr den Wapiti Campground in Jasper verlassen. Auf der Strecke von Jasper nach Banff gibt es zudem einiges zu sehen. Man kommt an den bekannten Icefields vorbei. Dies sind Gletscher auf einer Passhöhe, welchen man sogar zu Fuss oder mit speziellen Fahrzeugen begehen kann. Da für uns Schweizer ein Gletscher nicht gerade das wahnsinnige Staunen auslöst, haben wir uns den Gletscher von der Ferne angeschaut und sind dann sofort wieder zurück ins warme Fahrzeug gestiegen. Die Sorte Menschen mit eingeschränktem Augenaufschlag finden jedoch den Gletscher sehr faszinierend. Somit reisen diese auch gleich Car-Weise an. Es ist immer wieder toll, wenn man zeitlich mit einer solchen Reisegruppe zusammentrifft. Der Hit ist es, wenn man in einem Restaurant sitzt und gemütlich sich verpflegt und dann eine solche Reisegruppe ins Lokal hineinströmt. Dann vergeht einem den Appetit mit Garantie. Doch wir wollen hier nicht lästern, sondern die nennenswerten Dinge erwähnen. Nach den Icefileds erreicht man nach einiger Zeit Lake Louise. Diese Ortschaft kennen sicher alle Ski-Fans. Wir haben uns die Piste von unten angeschaut. Die Anlage der Talstation ist sehr eindrücklich und sehr schön gepflegt. Übrigens haben wir auf der Strecke nach Lake Louise noch einen Ziegen-Bock angetroffen. Dieser Stand auf einer Brücke. Wir durften fast froh sein, dass er uns überhaupt passieren liess. In Lake Louise wollten wir noch den bekannten See, welcher auch Lake Louise heisst sowie das bekannte The Fairmont Chateau besuchen. Leider waren dort so viele Touristen anwesend, dass es keine Parkmöglichkeit mehr gab. Daher haben wir uns entschlossen, diese beiden Sehenswürdigkeiten nach dem Aufenthalt in Banff zu besichtigen. In Banff angekommen, schlenderten wir ein wenig durch die Strassen des Städtchens. Banff hat ca. 6500 Einwohner und wird pro Jahr von über 4 Millionen Touristen besucht. Wir hausieren in Banff für 3 Nächte auf dem Tunnel Mountain Village II Campground.
17. August 2009
Judihui, diese Nacht war besonders erholsam. Wir hatten das Glück, neben mehreren indischen Familien zu übernachten. Diese hausten in Zelten…..verdammt haben die ein ausdauerndes und lautes Mundwerk. Wir hatten Mühe, dass wir einander in unserem Camper noch verstanden. Den Schlaf, welchen wir am Abend zu wenig bekamen, holten wir einfach am Morgen nach. Zum Glück waren noch weitere Camping-Plätze frei. So konnten wir den Platz wechseln. Heute besuchten wir die Stadt Banff. Wir marschierten durch die Strassen und besuchten einige Shops. Wir haben es so richtig „gmüetlich“ genommen. Vor dem Camper besuchte uns ein Squirrel (Streifenhörnchen). Diese Tiere sind hier ziemlich zahm. Es frisst einem fast aus der Hand. Nach dem Nachtessen….mmmhhh heute machten wir wieder mal Barbecue auf unserem kleinen Grill….gingen wir zum Lake Minnewanka. Wir wollten ein bisschen Wildlife sehen und das Glück wollte, dass wir auch belohnt wurden. …judihui… Auf der Hinfahrt ist uns eine ganze Ziegen-Familie über den Weg gelaufen. Beim See konnten wir einem Streifenhörnchen zusehen, wie dieses einen ganzen Pilz transportierte. War es irgendeinen Drogen-Pilz? Jedenfalls quietschten diese Tierchen manchmal wirklich sehr speziell. Auf der Rückfahrt hatten wir das Glück, mehreren Hirschen-Familien zuzusehen. Wir waren die ersten, welche am Strassenrand anhielten und die Tiere beobachteten. In Kürze wurde die Strasse zu einem Parkplatz und die Hirsche bekamen den Krampf in den Backen vom Posieren.
18. August 2009
Als wir früh morgens (04.30 Uhr) das erste Mal wach wurden, wussten wir dass es einen warmen und sonnenreichen Tag geben wird. Unsere Nasenspitzen erinnerten einmal nicht an Eiszapfen und das Nutella zum Frühstück war streich bar und nicht halb gefroren. Also packten wir unseren Rucksack mit einigen picknick Snacks (Gemüse Dip und Popcorn mit bar-b-q Gewürz, siehe Christian unter Fotos Banff ;-) und bestiegen den Tunnel Mountain. Der ca. 1690 M.ü.M. liegende Hausberg von Banff bietet dem Besteiger eine unglaubliche Aussicht über die Rockies. Der Aufstieg ist mit unserem Hausberg dem Napf zu vergleichen.
Am Nachmittag sassen wir gemütlich am Bow River und genossen seit Tagen wieder einmal Kurzarm-Wetter.
Übrigens, unser Umzug an einen Anderen Standort hat sich durchaus bewährt. Die Nacht war um einiges ruhiger und unser nichtsahnender Nachfolger (Nachbar des Inder Clans) ist unterdessen auch schon geflüchtet.
19. August 2009
Was das Wetter anbelangt, war dieser Tag sicher einer der schönsten. Wir sind am Morgen um eine angemessen frühe Zeit aufgestanden, da wir unbedingt den bekannten See Lake Louise sowie das Hotel The Fairmont Chateau Lake Louise anschauen wollten. Wir hatten eine Strecke von ca. 60 km von Banff nach Lake Louise vor uns. Als wir ja vor drei Tagen (Sonntag) schon an diesem Ort waren, befanden sich dort so viele Besucher, dass wir keinen Parkplatz fanden. Somit versuchten wir es heute etwas früher. Und siehe da, wir waren vor der grossen Menschenmenge vor Ort. Vom Parkplatz beim See Lake Louise wanderten wir auf den Berg zum The Tea House beim Agnes Lake. Von dort aus konnten wir auf das Hotel The Fairmont Chateau Lake Louise sowie den Lake Louise herunterschauen. Da es so schönes Wetter war, strahlte die Farbe des Sees in einem bald kitschigen blau-grün (siehe Fotos Lake Louise). Oben angekommen entspannten wir uns bei Yasmin-Tee, Tee-Biskuits und Bananenbrot. Lecker :-). Wieder unten angekommen entschlossen wir uns den See Moraine Lake zu besuchen. Dieser befindet sich nur etwa 15 km vom Lake Louise entfernt und ist ebenso schön wie dieser, jedoch um einiges unbekannter. Nach dem Besuch in Lake Louise fuhren wir weiter nach Radium Hot Springs. Wie der Name schon sagt, gibt es in dieser Ortschaft natürliche heisse Quellen. Kurz vor Ankunft sahen wir zwei Bighorn Sheeps. Dies sind Schafe mit grossen rund gedrehten Hörnern. Nach der Suche nach einem freien Platz auf einem Camping, welchen wir im Mountain Shadows Resort auch fanden, waren wir beide so hungrig, dass wir unbedingt etwas zwischen die Zähne brauchten. Wir suchten nach einem Restaurant und wurden bei einem Golfplatz fündig. Diese hatten heute Pasta-Abend ….mmmhhhh… das haben wir ja wieder gut getroffen. Somit bedienten wir uns am Salat-, Pasta und Dessert-Buffet und es schmeckte uns köstlich. Nach diesem leckeren Essen mussten wir uns ein wenig ausruhen und verdauen, was wir bei diesen Temperaturen gemütlich draussen vor unserem RV machen konnten.
20. August 2009
Vom heutigen Tag gibt es eigentlich gar nicht viel zu erzählen. Wir haben gegen Mittag Radium Hot Springs verlassen uns sind Richtung Golden und weiter nach Revelstoke gefahren. Eigentlich wollten wir in Golden übernachten, doch da diese Ortschaft nicht sehr viel zu bieten hat, fuhren wir weiter nach Revelstoke. Somit legten wir an diesem Tag einige Kilometer zurück. Das Wetter war wunderschön und warm. In Revelstoke suchten wir nach einer Übernachtungsmöglichkeit, welche wir schliesslich auf dem Martha Creek Campground fanden. Dieser Platz liegt am Stausee von Revelstoke und bietet einen schönen Strand zum Baden. Nachdem wir unsere Füsse ins kalte Wasser bewegten, hatten wir genug vom Badefeeling. Es war a…..kalt. Doch es gibt einige Verrückte, welche einfach ins Wasser sprangen… ein Doppel-Respekt… Wir beide begnügten uns mit ein wenig Sonnenbaden.
21. August 2009
Heisse Tage bringen auch Gewitter. Und was für welche! In der letzten Nacht gingen zwei Gewitter über Revelstoke und somit auch über unseren Campground. Da der Camper sehr ringhörig ist, bekommt man von der Aussenwelt ziemlich alles mit. Wir erwachten und konnten dem Gewitter zusehen und zuhören.
Wir entschlossen uns, nicht den üblichen Highway weiterzufahren, sondern eine alternative Route von Revelstoke nach Vernon zu nehmen. Somit fuhren wir heute den ersten Teil dieser Route. Diese Strasse ist sehr schwach befahren und beinhaltet zudem zwei Fähren-Transporte über Seen, was die Strecke abwechslungsreich macht. Die Fähren sind mit denen in Zürich (Horgen und Meilen) zu vergleichen, mit dem Unterschied, dass diese hier gratis sind. Nach ca. 70 Km erreichten wir schon unser Ziel, die Halcyon Hot Springs. Wir wollten heute etwas entspannen und ein wenig in den Thermalbädern plantschen. Bei den Halcyon Hot Spring, gleich neben dem Thermalbad, befindet sich auch der Campground, auf welchem wir übernachten. Dieser Platz hier ist sehr schön am Upper Arrow Lake gelegen. Beim Mittagessen konnten wir einem Weisskopfseeadler bei seinen Flugkünsten zusehen. Übrigens konnten wir heute auch die Creme verwenden, welche wir von Antonia und Valentina zur Hochzeit geschenkt bekamen. Karin hatte wieder einmal einen Zehen angeschlagen und diesen ziemlich deftig verstaucht…. so blau, blau, blau blüht der Zehen….
22. August 2009
Am heutigen Tag „frästen“ wir 220 Km von Halcyon Hot Springs bis Vernon. Nun befinden wir uns am Anfang des Okanagen Valley, dem Tessin von Canada. Da es hier viel wärmer und sonniger als in den restlichen Teilen Canadas ist, nennen es die Einheimischen „das Tal der Früchte“ oder eben „Canada’s Tessin/Toscana“. Am Strassenrand werden frisch gepflückte Früchte zum Kauf angeboten und im Okanagen Lake kühlt man sich ab.
Auch wir genossen den Nachmittag am See, nachdem wir uns auf dem Newport Beach Campground einquartiert hatten.
23. August 2009
Wir fuhren heute 50 Km von Vernon nach Kelowna. Wir wollten unbedingt einen Camping-Platz im Bear Creek Provincial Park ergattern. Daher waren wir schon um 09.00 Uhr beim Empfang des Campgrounds. Na super! Man kann sich auf einer Liste eintragen lassen (first come, first serverd) und dann genau um 11.00 Uhr muss man wieder anwesend sein und kann in der Reihenfolge, in welcher man sich auf die Liste setzen konnte, einen freien Platz aussuchen. Wir nutzten diese Zeit, um ins Zentrum von Kelowna zu fahren und uns mit einem Getränk von Starbucks einzudecken. Da Zurzeit die Camping-Hauptsaison herrscht, ist es mit dem Reservieren von Campgrounds ein wenig Mühsam. Heute Nachmittag haben wir sämtliche Campgrounds bis zur Abgabe unseres Motorhomes reserviert. Viele einzelne Telefone auf Englisch, was zum Teil recht viel Geduld von beiden Telefon-Parteien benötigte! Einzelne Campgrounds, welche in unserem Reiseführer als sehr schön beschrieben werden, waren leider schon ausgebucht. Doch Hauptsache, dass wir irgendwo noch freie Plätze fanden. Der Campground hier im Bear Creek Provincial Park ist jedoch sehr schön. Direkt von unserem Platz führt ein schmaler Weg zum Okanagan Lake. In der Stadt Kelowna war heute der Apple Marathon. Somit konnten wir vielen Sportlern beim Rennen in der Stadt zusehen. Am Abend haben wir unser erstes Lagerfeuer gemacht. Da Zurzeit in Canada sehr viele Waldbrände herrschen und es sehr trocken ist, ist es an vielen Orten verboten, Feuer zu machen. Wir haben die Lagerfeuerstimmung in vollen Zügen bis in die Dunkelheit genossen. Übrigens hat Christian heute das Wohnmobil mit seinem Hinterkopf ausgemessen…das Wohnmobil ist stabiler und Christians Hinterkopf mit einer riesen Beule versehen…autsch!
24. August 2009
Nachdem wir heute wieder einmal unsere Wäsche gewaschen und währenddessen unsere Mails gecheckt hatten, gingen wir im Waterfront Park auf die Suche nach Ogopogo. Ogopogo ist das Seeungeheuer von dem Okanagan Lake in Kelowna. Ähnlich dem Lochness. Leider entdeckten wir weder den Ogopogo noch sonst ein Ungeheuer. Dafür war der Sandstrand und die Kulisse einfach zum geniessen. Es kam richtige Sommerferienstimmung auf, als wir die vielen Leute am Stand und der Promenade beobachteten. Am Abend sassen wir wieder an unserem hart erarbeiteten… Lagerfeuer. Wie auch gestern wollten wir auf dem Feuer Popcorn machen. Gestern jedoch gelang es mit unserem selbst improvisierten Popcorn Schalen-Behälter um einiges besser, als mit der heute gekauften Popcorn-Pfanne.
25. August 2009
Wir verliessen Kelowna und fuhren Richtung Süden nach Penticton. Etwa 5 Km ausserhalb von Penticton haben wir auf dem Banbury Green RV & Camping Resort einen Platz für 2 Nächte reserviert. Dieser Campground liegt direkt am Skaha Lake. Der Platz ist recht schön, doch hat auch seinen Preis. Mit ca. 50 $ pro Nacht ist dies der teuerste Campground, auf welchem wir bis jetzt gehaust haben.
In der hiesigen Region werden sehr viele Früchte angeboten. Auch wir haben uns auf der Fahrt mit frischem Obst eingedeckt. Die Pfirsiche und Pflaumen schmecken fabelhaft. Nachdem wir den Nachmittag in der Stadt von Penticton verbracht hatten und den Eishockey-Junioren der Okanagan Hockey School beim Trainieren auf dem Eis (Aussendtemperatur von ca. 30 Grad) zugesehen hatten, bezogen wir unseren Camping-Platz. Dabei lernten wir ein Schweizerpaar kennen, welches seit 2 Tagen unterwegs war. Wir tauschten uns ein wenig über das Herumreisen in Canada aus und konnten ihnen ein paar Tipps auf den Weg mitgeben.
26. August 2009
Baden und faulenzen! Auch das machen wir sehr gerne :-) Wir blieben den ganzen Tag auf dem Campground und genossen den schönen Strand und das herrliche Wetter. Ein bisschen Lesen und ein wenig plantschen und schon ist wieder ein Tag vorbei.
27. August 2009
Wir fuhren von Penticton in das ca. 60 Km entfernte Osoyoos. Auf dem Weg hielten wir an einem Fruit-Stand an, um uns mit frischen Früchten einzudecken. Die Früchte hier sind nicht vergleichbar mit denen, welche in der Schweiz zum Kauf angeboten werden. Viel besser, süsser und zudem noch günstiger. Wir hatten einen Camping-Platz auf dem NK’MIP RV Park am Lake Osoyoos für 3 Nächte reserviert. Unser Platz liegt direkt am Ufer des Sees. Wir wollten vor der Rückreise nach Vancouver und der Abgabe unseres Motorhomes noch einmal so richtig Sonne tanken. Osyoos ist dazu bestens geeignet, da dieser Ort als die wärmste Gegend von Canada (auch Wüste, Frucht- und Weingebiet) gilt. Nach Bezug unseres Campgrounds haben wir die Badehose angezogen und einen Sprung ins angenehme kalte Wasser gemacht.
28. August 2009
Nach gemütlichen Ausschlafen und Frühstücken gingen wir ins Desert Centre von Osoyoos. Dies ist ein unter Naturschutz stehendes Gebiet, in welchem die Wüste von Canada zu sehen ist. Ein Guide führte uns auf einem Rundgang von 1.5 Km durch diese Wüste. Für diese Führungen wurde einen speziellen Holzpfad erstellt, damit die Besucher nicht im Sand gehen müssen. Dies wäre auch viel zu gefährlich, da es Schlangen, Skorpione, Kaktusse und viele weitere Wüstenlebewesen gibt. Zu sehen gibt es eigentlich auf diesem Rundgang nicht sehr viel, ausser einigen Löchern im Sand von Wüstenmäusen oder alte Haut von Schlangen. Der Rundgang ist nur interessant, da der Guide viel über die Vegetation sowie die darin lebenden Pflanzen und Tiere erklärt. Nach diesem Wüstenausritt machten wir einen Spaziergang im Haynes Point Provincial Park.
29. August 2009
Diese Nacht gab es nicht sehr viel Schlaf. Zum einten war es drückend heiss und zum anderen war ein lieber Nachbar so nett bis früh morgens Techno-Beat zu hören. Und als es dann um 8.00 Uhr zu Regnen begann war es auch nicht schlimm ein wenig länger im Bett zu bleiben. Um 10.00 Uhr war es bereits wieder trocken und wir genossen ein Kaffee in unseren bequemen Stühlen vor unserem Camper am See. Richtig schön ruhig war es, weder ein Speedboat noch ein Jet-Ski waren am „omefräse“. Am Nachmittag wurde Karin von den Nachbarn, welche ein Motorboot besitzen, eingeladen zum Tube Riding. Da diese so um die 60 Jährig sind, dachte sie, es würde nicht zu schnell gehen. Sie verstand auch nicht genau, was in etwa ablaufen würde. Also wurde sie mit einer Schwimmweste ausgerüstet und stieg mit der Frau in eine Art Schlauchboot mit 2 Sitzen nebeneinander, welches mit einer Schnur am Motorboot befestigt war. Als sie mitten auf dem See waren, ging es richtig los. Sie schlitterten mit dem Boot quer über den See und jumpten über riesige Wellen. Die Frau gestand ihr, dass sie richtig froh sei, dass sich endlich jemand getraue mit ihr in diesem Tempo zu fahren. Heute Abend wird Karin gut schlafen! Crazy People!
30. August 2009
Heute nahmen wir den ersten Teil der Rückfahrt nach Vancouver in Angriff. Da wir am 1. September unseren Camper abgeben werden, verbleiben uns nur noch 2 Tage. Wir verabschiedeten von unseren netten Camping-Nachbarn und fuhren Richtung Westen. Die Fahrt heute war sehr abwechslungsreich. Auf den ersten 100 km fuhren wir in die gleiche Richtung wie der Ironman. Somit konnten wir vielen Radfahrern beim Leiden zusehen. Ihr könnt euch vorstellen, dass es dabei mehr oder weniger amüsante Bilder zu sehen gab. Da doch der einte oder andere besondere „Hobbyvelofahrer“ dabei war. Doch Hut ab vor diesen Leuten, die sich in einer solchen Hitze mit dem Fahrrad durch eine Wüsten-ähnliche Landschaft quälen. Als wir die Stecke des Ironmans verliessen, wurden wir wieder einmal an die vielen Waldbrände hier in Canada erinnert. Obwohl das Feuer gelöscht wurde, ist der Qualm im Gebirge noch sehr gut sicht- und riechbar. Unser heutiges Ziel war der Lightning Lake Campground im Manning Provincial Park. Nach einem Spaziergang im Lightning Lake haben wir unseren portablen Grill zum letzten Mal gebraucht. Da in Provincial Parks die Campgrounds nicht mit Strom versorgt sind, herrscht in diesen Parks immer sehr früh Nachtruhe. Somit hauten auch wir uns aufs Ohr und genossen die Ruhe der Natur.
31. August 2009
Den letzten ganzen Tag mit dem Camper gingen wir so ziemlich easy going an. Wir verliessen um Punkt 11.00 Uhr (späteste Check-Out Time) den Campground und machten uns auf den Weg nach Hope. In Hope ist auch unser letzter Camping Platz, der Coquihalla Campground. Ideal für unsere letzte Nacht, da er über Full-Hook-Up verfügt (Wasser-, Strom und Abwasseranschluss). Nachdem wir in Hope die Brücke und den Tunnelweg besuchten (siehe Fotos :-), welche 1982 Drehort für den Rambo Film war, kauften wir noch die 2 zu ersetzenden Teller, welche leider auf einer holprigen Fahrt zu Bruch gingen. Auf der Rückfahrt in die Stadt überquerte vor uns ein Schwarzbär die Strasse. Leider war Karin wieder einmal zu langsam, oder der Bär zu schnell, um ihn mit dem Fotoapparat zu erwischen! Den Rest des Nachmittags verbrachten wir mit Packen und Putzen. Unglaublich was sich in 4 Wochen so alles ansammelt! Irgendwie gewöhnt man sich schnell an dieses Fahrer-Leben und wir sind traurig, dass diese so sehr herbeigesehnte Zeit so schnell verging.
01. September 2009
Am heutigen Tag stand die Abgabe unseres Campers im Mittelpunkt. Wir standen sehr früh am Morgen auf, um den Rest zu packen und unseren Camper zu putzen. Um 09.00 Uhr verliessen wir den Campground in Hope und sind in das Dorfzentrum gefahren, um unsere nicht mehr benötigten Sachen einem 2-Hand-Shop abzugeben. Somit spendeten wir unsere elektrische Heizung, unsere warme Decke sowie einige Kleider. Danach fuhren wir die verbleibenden ca. 150 Km nach Vancouver. Auf dem Weg haben wir das Fahrzeug noch vollgetankt und einer kurzen Wäsche unterzogen. Gegen Mittag konnten wir unseren Camper abgeben. Wir beide waren froh, dass wir diese 4 Wochen schadenlos auf den Strassen von Canada verbringen durften. Wir fuhren 4370 Km und hatten weder eine Panne noch einen Unfall. Mit dem Taxi gelangten wir wieder in das uns bekannte Hotel Blue Horizon in der Robson Street inmitten von Vancouver. Nachdem wir unsere 7 Sachen nieder liessen verpflegten wir uns in einem thailändischen Restaurant. Um 16.00 Uhr hatten wir mit Fipu abgemacht, da dieser zurzeit in Vancouver Englisch lernt. Somit holten wir ihn von der Schule ab und verbrachten den frühen Nachmittag sowie den ganzen Abend in 2 Irish Pubs….die Irren sind einfach feucht fröhliche Leute und da auch wir nicht aus der Reihe tanzen wollten, schlossen wir uns an. Es floss Bier….sehr feines Bier….und es wurde immer besser…. Gegen Mitternacht marschierten wir dann ins Hotel und lauschten am Kopfkissen….und an der Eismaschine neben unserer Zimmertür……
02. September 2009
Wir hatten das Glück, dass wir eines der besten Hotelzimmer erwischt hatten. Gerade vor unserer Tür stand eine Eismaschine, welche immer wieder kühlte und daher ziemlichen Lärm veranstaltete. Inmitten der Nacht gab es sogar Leute, welche Eis aus der Maschine heraus liessen…ein herzliches Dankeschön… Unser Schlaf war somit nur von geringer Qualität….am Morgen hatten wir von dem Dröhnen der Eismaschine auch einige Kopfscherzen…autsch….Nach dem Aufstehen erkundigten wir uns bei der Hotel-Rezeption, ob wir nicht das Zimmer wechseln könnten. Netterweise war dies keine Frage und wir zügelten ein Stockwerk höher. Vor dem Mittag shoppten wir erfolgreich in Rekordzeit. Um 12.00 Uhr hatten wir wieder mit Fipu abgemacht. Er zeigte uns einige Sachen in Vancouver. Wir gingen zu Fuss und mit einem kleinen Boot nach Granville Island. Wir schlenderten durch den Markt und bewunderten lebende Hummer, Lobster und Krebse….Mit dem Boot gingen wir weiter zum Science Center. Von dort aus marschierten wir durch die China Town und besuchten dessen Garten mit seinem Weiher. Dort konnten wir Koi-Fische, Wasserschildkröten und einen Frosch sehen. Eine Asiatin war von den Tieren sehr fasziniert und flippte vor Freude fast aus. Crazy people! Auf dem Marsch in die City überquerten wir die Strasse, in welcher sehr…wirklich sehr viele… Drögeler hausieren. Es sieht schrecklich aus. Doch diese Leute lassen einem in Ruhe und man kann ohne Probleme die Strasse tagsüber passieren. In der Nacht würden wir uns nicht getrauen. Wir folgten der Strasse und gelangen nach Gas Town. Dies ist der älteste Stadtteil von Vancouver, in welchem sich auch die bekannte Steam Clock befindet. Fipu ging danach wieder zu seiner Host-Familie zurück und wir verbrachten den Abend mit Schlendern in der Stadt…..nein, nicht in einem Irish-Pub… :-)
03. September 2009
Nach einer ruhigen Nacht ohne Eismaschine waren wir so richtig ausgeruht. Am Vormittag besuchten wir den bekannten Stanley Park, natürlich zu Fuss :-) Auf dem Weg in den Park selber, begegneten wir am Strassenrand einer Waschbären Familie. Eine Mutter mit ihren 4 Jungen war auf einen Baum geklettert und wir staunten nicht schlecht als immer mehr Waschbären vom Baum herunterkamen (siehe Bilder Vancouver Town). Nach dem Besuch im Stanley Park marschierten wir entlang der Küste zum English Bay und suchten den bekannten Inukshuk (siehe Bilder Vancouver Town). Dieses Symbol wird auch für die Winter-Olympiade 2010 verwendet. Da wir einige Shopping-Aktionen getätigt hatten, mussten wir am Nachmittag eine zusätzliche Tasche besorgen. Zum Glück ist hier überall Ausverkauf, was uns zu einer neuen günstigen Tasche verhalf. Allerdings ist auch zu erwähnen, dass wir mit nur 2 Taschen a je 23 Kg nach Canada gereist sind, obwohl das Doppelte an Gepäck erlaubt wäre… nicht schlecht he…. Am Abend besuchten wir mit Fipu ein Irish Pub, in welchem wir uns verköstigten und die Live Band genossen. Diese Band machte richtig Stimmung und spielte unglaublich gut.
04. September 2009
Wir verliessen das Hotel Blue Horion in Vancouver am Morgen und liessen uns mit dem Taxi zum Flughafen chauffieren. Nach dem Einchecken frühstückten wir in einem der schönen Bistros am Flughafen. Am Mittag startete unser Flug nach Toronto. Da zwischen Vancouver und Toronto eine Zeitverschiebung von 3 Stunden ist und der Flug 4.5 Stunden dauerte, kamen wir erst am Abend um 20.00 Uhr in Toronto an. Nach einer halbstündigen Taxifahrt konnten wir im Hotel Metropolitan unser Zimmer beziehen. Wir schlenderten noch eine Weile durch die Strassen. Unser erster Eindruck von Toronto ist sehr gut. Die Stadt ist im Vergleich mit Vancouver total anders. Beide Städte sind sehr toll. An Vancouver fanden wir beide schade, dass so viele Obdachlose und Bettler in der Stadt herumhängen. Obwohl diese Leute einem mehrheitlich in Ruhe lassen, ist es nicht schön, diese täglich zu sehen.
05. September 2009
Wegen der Zeitverschiebung gingen wir etwas später als gewöhnlich ins Bett und auch etwas sehr später standen wir auf. Nachdem wir die Putzfrau ein paar Mal vertröstet hatten, trennten wir uns von dem Kopfkissen und marschierten durch die Stadt. Wir wollten unbedingt die Roy Thomson Hall besichtigen. Dies ist eine Konzerthalle ähnlich wie das KKL. Leider ist es nicht möglich die Halle von innen zu besichtigen. Wir mussten uns mit ein paar Fotos von aussen begnügen. Danach besuchten wir das Visitor Center, um einen Ausflug zu den Niagara Falls zu buchen. Dabei erzählte der nette Mann hinter der Theke, dass zurzeit das Baseballspiel der einheimischen Toronto Blue Jays gegen die weltweit bekannten New York Yankees im Gange sei. Da wir uns das Stadion Rogers Center sowieso ansehen wollten, machten wir uns auf den Weg zum Stadion, um noch möglichst an Tickets zu gelangen. Vor dem Stadion wurden uns viele Schwarzmarkt-Tickets angeboten. Da wir jedoch möglichst günstige Eintritte wollten, besorgten wir uns auf dem offiziellen Weg an der Kasse 2 Tickets für den 5 Stock, Reihe 20. Was dies bedeutete wurde uns erst bewusst als wir in schwindelerregender Höhe aus dem Lift zu unseren Plätzen liefen. Zu unserem Glück verliess eine Familie das Spiel frühzeitig uns wir konnten ihren Platz gleich neben der Treppe einnehmen (siehe Bilder Toronto Baseball). Obwohl wir von den Regeln keine Ahnung hatten und immer noch nicht haben, war es trotzdem einigermassen amüsant. Das Spiel selber war eher langweilig, da es normalerweise oft lange geht, bis einer wieder mal den Ball so richtig trifft. Das Stadium fasst ca. 55‘000 und am heutigen Spiel waren nach Schätzungen der Platzanweiserin etwa 30‘000 Personen anwesend. Das Stadion steht direkt neben dem CN Tower (siehe Bilder Toronto Town). Heute trafen wir auch in Toronto die ersten Obdachlosen und Bettler an. Im Vergleich zu Vancouver sind diese jedoch nicht so schlimm oder arm. In Vancouver sieht man Leute, welche Essensresten aus dem Abfalleimer suchen und leere Kaffeebecher ausschlürfen. Hier in Toronto ist dies anders. Die meisten wollen einfach nur Geld.
06. September 2009
Für den heutigen Sonntag hatten wir einen Ausflug zu den Niagara Falls gebucht. Somit mussten wir um 09:30 Uhr vor dem Hotel stehen. Vor der eigentlichen Abfahrt half der Tresor in unserem Hotelzimmer, dass unser Nervensystem wieder einmal so richtig in Schwung kam. Wir wollten das Zimmer verlassen und unsere Geldtasche und den Fotoapparat aus dem Safe nehmen. Als wir jedoch den Code eingaben (wir waren mit der eingegebenen Zahlenkombination zu 100% sicher), antwortete der liebe Tresor immer mit einem Error. Na herzlichen Dank. In 15 Minuten steht der Bus vor dem Hotel und wir haben keinen Fotoapparat und auch kein Geld….judihui… Die sonst sehr nette und liebe Dame an der Rezeption zeigte sich auch nicht gerade von der besten Seite und hatte sehr wenig Verständnis für unser Problem. Um ihr ein bisschen auf die Sprünge zu helfen, gingen wir persönlich an der Rezeption vorbei und sehe da, wenn man dem Opfer ins Gesicht sieht, scheint alles plötzlich nicht mehr so schlimm zu sein. Wir gingen wieder aufs Zimmer und sie schickte jemanden vorbei. In der Zwischenzeit probierten wir noch ein paar Mal und drückten und stiessen am Tresor herum. Auch der Tresor hatte nicht einen vollkommen schlechten Tag und öffnete sich plötzlich. Somit scheint auch der Spruch „Ein leichter Schlag erhöht das Denkvermögen!“ auch für Tresors zu stimmen. Schlussendlich erreichten wir den Bus noch rechtzeitig und konnten sogar Geld und den Fotoapparat mitnehmen. Nach ein paar Stopps in der Stadt fuhr uns der Chauffeur zu den Niagara Falls. Von Toronto sind diese ca. 1.5 Fahrt-Stunden entfernt. Der Chauffeur war ein spezieller Typ. Wir wussten gar nicht, dass Männer so viel zu erzählen haben. Er erzählte mehr oder weniger interessante Dinge über Toronto und Canada allgemein. Als wir bei den Wasserfällen, welche übrigens zum Teil auf amerikanischem und zum Teil auf kanadischem Boden sind, ankamen, buchten wir eine Tour, um die Fälle von Hinten aus Tunneln heraus anzuschauen. Da jedoch so viele Leute anstanden (es war die Hölle), haben wir nur aus der ersten Lucke herausgeschaut. Nach ein paar Besichtigungen von aussen und einem sehr überzeugend mittelmässigen Mittagessen gingen wir auf das Maid of the Mist Boat. Mist bedeutet nicht etwa, dass das Boat in schlechtem Zustand ist, sondern feuchter Dunst. Dieses Boat fährt auf dem Wasser von unten an die Wasserfälle heran und man kann das Wasser richtig fühlen (siehe Fotos Niagara Falls). Nach diesem wirklichen Spass fuhr der Bus weiter und stoppte bei den Whirlpool Are. An diesem Ort hat der Fluss sehr viele Wirbel, welche durch den speziellen Flussverlauf entstehen. Zudem besteht die Möglichkeit mit einer Art Seilbahn über den Fluss zu gelangen, was wir jedoch ausliessen. Auf dem Rückweg nach Toronto besuchten wir noch eine Weinkellerei, welche Studenten zu Winzer ausbildet. Ein für einen Winzer sehr jungen Mann zeigte uns, wie man Wein richtig degustiert und kostet. Am heutigen Tag hatten wir einiges gesehen. Die Tour dauerte mehr als 8 Stunden. Doch wir beide waren von dem Ausflug ein wenig enttäuscht. Was uns die Natur mit den Niagara Falls bietet ist fantastisch. Doch welchen Tourismus daraus gemacht wird, ist schrecklich. Massenabfertigung und Abzockerei. Nur ein Beispiel: Vor der Bootfahrt werden sämtliche Personen fotografiert und zwar nicht etwa auf dem Boot sondern vor einer blauen Wand. Nach der Bootsfahrt kann man die Fotos mit eingesetztem künstlichen Hintergrund für 25$ kaufen. Die Fotos sind schon fertig entwickelt und gedruckt, ob man sie kauft oder nicht….that’s tourism…like Europapark
07. September 2009
Am Morgen besuchten wir die Hockey Hall of Fame. Wir staunten nicht schlecht, als wir sahen, wie die Hockey-Ausrüstungen vor fast 100 Jahren aussahen. Um ca. 1926 bildete ein „Dächlichäppi“, und ein Wollpullover das Mannschaftsdress. Um 1960 kamen dann die Polyester, also die im jetzigen Dress am ähnlichsten Materialien auf. Nachdem wir auch die Vitrine vom Spengler Cup in Davos gefunden hatten, verliessen wir die Ausstellung und schlenderten den Rest des Nachmittags in einem endlos grossen Einkaufszentrum herum, um die letzten Einkäufe zu tätigen. Gegen Abend assen wir unsere ersten Doughnuts im Tim Hortons (übrigens auch er war in Canada ein berühmter Hockeyspieler) bevor wir auf den CN Tower gingen. Zuerst mussten wir aber eine Extra-Spazierrunde einlegen (6 Doughnuts sind günstiger als 4). Somit assen wir zusammen 6! UUUUhhhhaaa. Der Lift zu der Aussichtsplattform, welche auf ca. 350 Meter liegt, schoss mit 22 Km/h in die Höhe. Wir überstanden die Fahrt ohne grössere Probleme, trotz Glasboden und je 3 Doughnuts im Bauch. Wir wollten den Ausblick über Toronto bei Tag und Nacht besichtigen, darum gingen wir gegen 7 Uhr auf den CN Tower, da um ca. 20.30 Uhr die Sonne untergeht. Unsere Geduld zahlte sich aus, als wir die vielen Lichter der 2,5 Mio. Stadt sahen. Nur die Fotos wollten nicht so gelingen, da das Fenster stark spiegelte.
08. September 2009
Mit dem heutigen Tag ging unsere Reise in Canada leider schon zu Ende. Wir standen extra früh am Morgen auf, damit wir im Flugzeug etwas Schlaf bekommen. Da unser Flug erst um 18.00 Uhr loslegte, gingen wir am Morgen zu Fuss an den Strand von Toronto und genossen die morgendliche Stimmung inklusive der Tai-Chi-Übungen älterer Asiaten. Auf dem Weg lernten wir das Business-Treiben von Toronto kennen, als wir in einem Bankenviertel unser Morgenessen genossen. Die meisten dieser gestressten Personen nehmen ihr Morgenessen direkt vor dem Büro in einem der vielen Bistros ein. Am Mittag mussten wir aus-checken und unsere sieben Sachen packen. Nach einem feinen Mittagessen führte uns der Taxi-Chauffeur zum Flughafen und somit verliessen wir Toronto. Der Flug hatte einiges zu bieten. Kurz nach Abflug konnten wir den Sonnenuntergang in Canada geniessen. Nach einigen Turbulenzen, welche das Essen zu einer kleinen Herausforderung machte, verlief der Flug während der Nacht annähernd ruhig. Am Morgen konnten wir bei bestem Wetter den Sonnenaufgang in Europa geniessen. In Kloten gelandet waren wir beide sehr froh, dass wir die ganze Reise schadlos überlebten und eine so wundervolle Zeit mit sehr vielen interessanten und spannenden Eindrücken erleben durften.
Wir reisten währen vom 01. August bis 08. September 2009 durch Canada und haben viel erlebt, tolle Eindrücke gesammelt und das wunderschöne Land kennengelernt.
Unser Bär-Counter:
- 3 Schwarzbären (leider nicht fotogen)
- 2 Grizzly-Bären (siehe Bilder Jasper)
- 5 Waschbären (siehe Bilder Vancouver Town)
Hier gehts zu den Fotos: Canada
01. August 2009:
Wir reisten mit AirCanada von Zürich nach Toronto. In Toronto passierten wir sämtliche Passkontrollen und nach 2 Stunden flogen wir weiter nach Vancouver. Mit dem Taxi erreichten wir in Vancouver unser Hotel Blue Horizon inmitten der Stadt. Am Abend genossen wir ein Essen in einem italienischen Restaurant. Da wir wegen der Zeitverschiebung ca. 24 Stunden wach waren, legten wir uns aufs Ohr....schnarch...
...auch Karin sorgte schon für Aufregung....im Flug nach Toronto verlor sie ihren Ehering nur für eine kurze Zeit…und er wurde auch nicht die Toilette hinunter gespült… :-)
02. August 2009:
Nach einem reichhaltigen Frühstück (Blueberrymuffin/Gipfeli und Kafi) wurden wir in North-Vancouver, welches wir mit dem Seabus erreichten, von Erwin und Flory Hofstetter abgeholt.
Wir fuhren zum Horseshoe-Bay wo wir später auf unserer Reise mit der Ferry ankommen werden. Die Aussicht auf das Meer und die benachbarte Insel war traumhaft. Weiter ging es zu der Lynn Bridge, eine Hängebrücke 50m über einem Fluss. Nach dem Spaziergang am Fluss entlang belohnten wir uns mit einer Glace (mmh fein, gäu Christian). Da Christian Vanille und nicht Mango wählte litt er die darauffolgenden Tage an einer Lebensmittel-Vergiftung. Darauf kommen wir später zurück.
Bei Erwin und Flory zuhause genossen wir im schönen grünen Garten ein Kafi und Bierli. Als Flory und Karin jedoch zum Supermarkt fahren wollten, war keine Farbe mehr in Christians Gesicht.
Nach dem Barbecue welches er jedoch nicht mit uns geniessen konnte, mussten wir den benachbarten Emergency-Doctor rufen. Christian war nicht mehr im Stande aufzustehen. Es wurde eine Lebensmittel-Vergiftung festgestellt. Die darauffolgende Nacht und Tag verbrachte er auf dem Klo und im Bett.
03. August 2009:
Wie schon erwähnt verbrachte Christian den Tag abwechselnd auf dem Klo oder im Bett. Karin erkundete die Shops an der Robson-Street. Das war leider alles.
04. August 2009:
Da wir reichlich Schlaf nach- und vorgeholt hatten, waren wir schon um 06.30 Uhr wach. Christian ging es schon wesentlich besser. So machten wir uns ready um das Motorhome (Camper) zu fassen. Nach dem Auschecken ging es mit dem Taxi nach Vancouver Delta zu Cruise America, wo uns in 4 Minuten das ganze Gefährt „erklärt“ wurde.
Nachdem alles eingeräumt war fuhren wir sofort zu den Ferrys in Tsawassen um so schnell wie möglich nach Vancouver Island zu kommen.
Nach ein paar Irrfahrten in Victoria und Umgebung erreichten wir endlich den Goldstream Provincial Park und somit unseren Ort zum Übernachten.
05. August 2009:
Nach unserer ersten Nacht im Camper wachten wir früh morgens auf, kochten Kaffe und verliessen den Park um nach Victoria Down-Town zu gelangen. Uns wurde bewusst, dass man im Camper für die gewöhnlichsten Dinge (z.B. Kochen und Essen) ein wenig mehr Zeit benötigt. Als erstes besuchten wir das Royal British Columbia Museum. Obwohl wir beide keine Museum-Freaks sind, hat sich dieser Besuch ausserordentlich gelohnt. Am Nachmittag schlenderten wir durch die Shopping-Strassen. Gegend Abend fuhren wir wieder zurück in den Goldstream Provincial Park, wo wir auch unsere zweite Nacht verbrachten.
06. August 2009:
An diesen Tag war Whale-Watching geplant. Wir waren mit einem Schiff für 3 Stunden auf dem Pazifik unterwegs. Als ersten Gast auf unserer Schiffsfahrt kam uns ein Seehund entgegen. Später sichteten wir verschiedene Whale, mehrheitlich Orcas. Gegen Ende der Tour hatten wir das Glück, dass 3 Orcas ca. 5 Meter hinter unserem Schiff vorbei schwammen. Diese Tiere sind unbeschreiblich…
Nach dem Whale-Watching fuhren wir Richtung Norden. Wir hatten eigentlich einen Camping-Platz auf der Strecke zwischen Victoria und Nanaimo reserviert. Doch als wir da ankamen, war uns nicht ganz „ghür“…irgendwie sah dort alles so geisterhaft aus… So fuhren wir einfach weiter und übernachteten schlussendlich auf dem Living Forest RV Park in Nanaimo.
07. August 2009:
An diesem Tag besuchten wir die Long Beach. Diese liegt ca. 100 Kilometer von Nanaimo entfernt. Nanaimo liegt an der Ostküste von Vancouver Island und die Long Beach auf dessen Westküste. Somit fuhren wir quer durch die Insel. An der Westküste angekommen besuchten wir das kleine und beschauliche Fischerdorf Ucluelet. Dort konnten wir Naturwissenschaftlern beim Zerlegen und Analysieren eines Tintenfisches zusehen. Nach dieser geruchsintensiven Erfahrung besuchten wir die Long Beach. Diese ist so lang, soweit das Auge reicht. Obwohl es relativ frisch war, war die Beach voll von Besuchern. Gegen Abend fuhren wir wieder die sehr, ja wirklich sehr holprige Strasse zurück nach Parksville (Ostküste). Auf dieser Strecke hatten wir das Vergnügen unseren ersten Schwarzbär zu sehen. Dieser Überquerte kurz vor uns die Strasse. Wir übernachteten auf dem Camping-Platz Parry’s RV Park. Obwohl dieser Platz nicht sehr schön ist, hat er seinen Preis.
08. August 2009:
Wir verliessen Vancouver Island und gingen mit der Fähre nach Horseshoe-Bay. Auf dem Festland fuhren wir nach Whistler. Diese Ortschaft ist sehr touristisch. Es ist etwa vergleichbar mit Sass-Fee. Da wir in der Umgebung von Whistler keinen freien Camping-Platz fanden, fuhren wir wieder retour bis Sqamish, wo wir eine Übernachtungsmöglichkeit auf dem Eagle Vista RV fanden. Dieser Camping-Platz ist sehr neu und auch sehr schön. Wirklich zum Empfehlen.
09. August 2009:
Unser Ziel war es, einen grossen Schritt Richtung Norden zu gelangen. Somit fuhren wir wieder Richtung Whistler, Pemberton nach Lillooet. Obwohl wir einige Zeit beim Fahren verbrachten, war diese Fahrt wunderschön. Die riesigen Berge sind unvorstellbar. Auf der Strecke besuchten wir den Joffre Lake. Von dort aus hat man eine schöne Sicht auf den Gletscher. Auf der Fahrt nach Lillooet konnten wir den Rauch der Waldbrände riechen. Da es diesen Sommer fast nie regnete, entstanden sehr viele Waldbrände. Dies ist auch der Grund, warum im Moment striktes Feuerverbot ist und wir deshalb einen portablen Grill kaufen mussten. In Lillooet war das Feuer noch ersichtlich. Mehrere Hubscharauber waren dabei das Feuer zu löschen. Die Einwohner von Lillooet durften erst in den vergangenen Tagen wieder in ihre Häuser einziehen, da das Feuer so bedrohlich Nah an die Ortschaft gelangte. Während der Verpflegung in der Stadt merkten wir, wie die Asche vom Himmel fiel. Angesichts dieser Situation entschlossen wir uns nicht in Lillooet zu übernachten und fuhren an den Loon Lake zum Camping-Platz Evergreen Fishing Resort Ltd. Dieser See ist ca. 30 Minuten Fahrt vom Highway entfernt. Doch der See liegt sehr schön. Auf unserer langen Fahrt konnten wir einen weiteren Schwarzbären sehen.
10. August 2009:
Heute erlaubten wir uns ein wenig mehr Schlaf. Somit fuhren wir erst gegen 11 Uhr los, zurück zum Highway. Auf dem Highway ging es weiter Richtung Norden. Wir fuhren am 70 Mile House und auch am 100 Mile House vorbei nach Lac la Hache. Dort bogen wir rechts ab nach TEN-EE-AH. Judihui, es folgte eine Schotterstrasse. Der TEN-EE-AH Campground liegt ca. 30 Kilometer von Lac la Hache entfernt. Diese Strecke mit einem Motorhome zurückzulegen benötigt sehr viel Geduld, vor allem wenn die Strasse aus Schotter ist. Christian wollte schon verzweifelt umkehren…..doch wir bissen uns durch. Nach einer guten Stunde Schotterstrassen-Fahrt kamen wir schlussendlich in TEN-EE-AH an. Es hatte sich wieder mal gelohnt. Hier hat es ca. 50 Besucher, welche vorwiegend in Lodges gastieren. Zudem hat es einen kleinen Campground, auf welchem wir uns platzierten. TEN-EE-AH wird von einem ehemaligen Laupersdörfer und seiner Frau geführt. Es arbeiten vorwiegend Schweizerinnen und Schweizer hier. Zudem stammt die Mehrheit der Besucher aus der Schweiz. Dieser wunderschöne Ort am See ist unbeschreiblich. Das Abendessen haben wir im Restaurant gegessen. Das Essen schmeckte uns sehr gut, vor allem die Rüeblitorte zum Dessert. Dieser Platz ist wunderschön und an alle Naturliebhaber zu Empfehlen, welche ein wenig Ruhe geniessen wollen.
11. August 2009:
„Auf die Pferde fertig los!“ war das Motto von heute Morgen. Um 10.00 Uhr standen 7 Mustang Pferde gesattelt bereit um ausgeritten zu werden. Da wir gestern Abend Horse Riding gebucht hatten waren auch wir mit von der Partie. 2 Stunden ging es über Stock und Stein. Genial, die Weiten Canadas aus dieser Perspektive zu geniessen. Am Nachmittag genossen wir abwechslungsweise Regen und Sonnenschein. Das Wetter erlaubte uns sogar einen kleinen Ausflug mit dem Kanu auf dem vor dem Camp liegenden Sprout See.
12. August 2009:
Unsere zweite Nacht auf dem TEN-EE-AH Campground war eine wirkliche Erfrischung :-(. Wir beide hatten uns auf gut Deutsch fast den Ar…. abgefroren. Vielleicht haben wir ja noch gar nicht erwähnt, dass die Heizung in unserem RV (Camper) nicht funktioniert. Beim zu Bett gehen ist es immer noch angenehm warm im Camper. Gegen Morgen wird es jedoch immer recht frisch. Diese Nacht war es für uns zu frisch. Somit sind wir auch schon um 06:30 Uhr aufgestanden und haben uns einen warmen Kaffee gekocht. Nach dem Frühstück gönnten wir uns heute eine etwas längere warme Dusche….das tat richtig gut. Da der Camper so schlecht isoliert ist, merkt man die Temperaturunterschiede recht gut. Da wir keine solche zweite Nacht erleben wollten, gingen wir auf der Fahrt ein wenig Shoppen und kauften uns eine warme Decke für 20$ und einen kleinen Elektroofen für 17$. Somit sind wir nun für die kalten Tage gerüstet.
Am Morgen um 09:00 Uhr verabschiedeten wir uns im TEN-EE-AH Campground. TEN-EE-AH werden wir sicher immer in guter Erinnerung behalten. Die Natur ist unbeschreiblich, die Leute sehr nett und das Essen fantastisch. Die beiden Tage in TEN-EE-AH waren für uns sehr erholsam.
Das Ziel unserer heutigen Fahrt war der Wells Gray Park. Wir kamen um 13:30 Uhr in dessen Visitor-Center an. Da es dort Internet gibt, hat Christian für 1.5 Stunden sich einen Netzwerkanschluss geschnappt und die Homepage upgedatet. Zudem konnten wir endlich unsere Parkbusse von Victoria bezahlen. Ja, es ist ein bisschen blöde gelaufen. Wir hatten Whale Watching gebucht und keinen Parkplatz gefunden, auf welchem wir unseren Camper für 4 Stunden abstellen konnten. Daher nahmen wir eben einen Parkplatz, auf welchem das Fahrzeug nur für 2 Stunden abgestellt werden durfte. Diese haben wir dann auch bezahlt und die eben folgenden 2 Stunden kosteten uns noch weitere 20$. Diese durften wir dann auch freundlicherweise per Telefon und mit der Kreditkarte bezahlen. Nach dem erledigen dieser Pflichten gingen wir in den Park hinein um die beiden Wasserfälle Helmcken Falls und Dawson Fall anzusehen. Coole Sache, dem Wasser beim Fallen zuzusehen. Bevor wir dann zu unserem Camping-Platz Wells Gray Golf Resort & R.V. Park fuhren, besuchten wir noch den Green Mountain Viewing Tower. Ja gut, wir wissen, die Strasse da hinauf war nicht gerade für Camper-Vehikel, doch es funktionierte trotzdem. Ein paar Mal wurde die Schublade mit dem Geschirr geöffnet und die Teller standen am vordersten Rand….doch zum Glück konnte Karin diese immer noch vor dem Fallen beschützen.
13. August 2009
Unsere neu erworbene Decke hatte Wunder gewirkt. Wir beide hatten nicht mehr gefroren. Dies nutzten wir aus und schliefen bis 9 Uhr, was fast 12 Stunden Schlaf ergab. Nach dem Frühstücken leerten wir die beiden Camper-Tanke (Black- and Grey Tank). Diese ist unsere liebste Beschäftigung….es riecht immer so toll bei diesen Anlagen. Bevor wir den Wells Gray Park verliessen, besuchten wir noch den Spahats Falls. Danach fuhren wir weiter Richtung Norden nach Valemount und schliesslich in den darauf folgenden Mount Robson Park. Als erstes besuchten wir das Visitor Center vom Mount Robson Park und verpflegten uns im danebengelegenen Restaurant. Da wir nach der ca. 200 Km langen Fahrt ein wenig Bewegung brauchten, marschierten wir zum Kinney Lake. Nach diesem ca. 9 Km langen Spaziergang gingen wir in den Robson Meadows Campground. Dies ist ein typischer Campground in einem Provincial Park. Man sucht sich einfach einen leeren Platz und stellt sein Fahrzeug dort ab. Am Abend kommt ein Ranger/in und kassiert die Kosten für den Platz ein. Man ist inmitten im Wald, kann den Spechten beim Hämmern zusehen und der nächste Platz ist etwa 10 bis 20m entfernt.
Übrigens haben wir schon erwähnt, dass das Schreiben vom Tagebuch von Kokanne unterstützt wird? Wenn nicht, dann wisst ihr es jetzt. Was Kokanne ist, müsst ihr schon selber herausfinden :-)
14. August 2009
Die heutige Fahrt nach Jasper war voller Überraschungen. Zum einten sprang Karin während der Fahrt den Tellern nach, da das „Chochichäschtli“ keinen Batzen wert ist (die Überlebensrate ist jedoch hoch geblieben, es gingen nur 2 Teller zu Bruch). Zum anderen schlossen wir uns einer Auto-Kolonne am Strassenrand an und entdeckten einen jungen Grizzly Bären. Auch während der Fahrt zum Maligne Lake, welcher wunderschön ist, entdeckte Karin im Wald einen 2. Grizzly. Wir übernachteten auf dem Overflow-Platz des voll besetzten Wapiti Campgrounds, welcher ca. 4 Km ausserhalb von Jasper liegt. Da die Camping-Plätze in Jasper zurzeit fast vollständig ausgebucht sind, haben wir uns gleich einen Platz gleich für 2 Nächte gesichert.
15. August 2009
Dieser Tag geht unter die Rubrik Faulenzen. Wir haben lange ausgeschlafen und gemütlich gefrühstückt. Jasper hat eigentlich gar nicht so viel zu bieten, wie man meinen könnte. So verwendeten wir diesen Tag um unsere Wäsche zu waschen und ein wenig gemütlich herumzuhängen. Wir gingen in eine sehr grosse Wäscherei. Da gibt es unterschiedliche Waschmaschinen, welche je nach Typ mehr oder weniger Kleider pro Waschgang waschen können. Wir hatten natürlich versehentlich gleich die grösste Maschine ausgelesen und verwunderten uns, warum ein Waschgang so einen stolzen Betrag kostet. Jä nu, man lernt immer wieder etwas dazu. Da es nicht sehr interessant ist, der Wäsche beim Drehen zuzusehen, nutzten wir die Zeit und schrieben die ersten Karten. Nach dem Waschen und mehreren Tumbler-Durchgängen waren unsere Kleider wieder sauber….zum Teil auch ein wenig kleiner, aber das gehört doch einfach dazu. Nach einer kleinen Verpflegung tummelten wir durch die Strassen von Jasper und besuchten die unzähligen Shops…..überall gibt es die gleichen Shirts…:-) …that’s the story of an easy-going-day….
16. August 2009
Wir hatten uns Banff als nächstes Etappen-Ziel vorgenommen. Da Banff ca. 300 Km von Jasper entfernt ist, sind wir früh morgens aufgestanden und haben um 08:30 Uhr den Wapiti Campground in Jasper verlassen. Auf der Strecke von Jasper nach Banff gibt es zudem einiges zu sehen. Man kommt an den bekannten Icefields vorbei. Dies sind Gletscher auf einer Passhöhe, welchen man sogar zu Fuss oder mit speziellen Fahrzeugen begehen kann. Da für uns Schweizer ein Gletscher nicht gerade das wahnsinnige Staunen auslöst, haben wir uns den Gletscher von der Ferne angeschaut und sind dann sofort wieder zurück ins warme Fahrzeug gestiegen. Die Sorte Menschen mit eingeschränktem Augenaufschlag finden jedoch den Gletscher sehr faszinierend. Somit reisen diese auch gleich Car-Weise an. Es ist immer wieder toll, wenn man zeitlich mit einer solchen Reisegruppe zusammentrifft. Der Hit ist es, wenn man in einem Restaurant sitzt und gemütlich sich verpflegt und dann eine solche Reisegruppe ins Lokal hineinströmt. Dann vergeht einem den Appetit mit Garantie. Doch wir wollen hier nicht lästern, sondern die nennenswerten Dinge erwähnen. Nach den Icefileds erreicht man nach einiger Zeit Lake Louise. Diese Ortschaft kennen sicher alle Ski-Fans. Wir haben uns die Piste von unten angeschaut. Die Anlage der Talstation ist sehr eindrücklich und sehr schön gepflegt. Übrigens haben wir auf der Strecke nach Lake Louise noch einen Ziegen-Bock angetroffen. Dieser Stand auf einer Brücke. Wir durften fast froh sein, dass er uns überhaupt passieren liess. In Lake Louise wollten wir noch den bekannten See, welcher auch Lake Louise heisst sowie das bekannte The Fairmont Chateau besuchen. Leider waren dort so viele Touristen anwesend, dass es keine Parkmöglichkeit mehr gab. Daher haben wir uns entschlossen, diese beiden Sehenswürdigkeiten nach dem Aufenthalt in Banff zu besichtigen. In Banff angekommen, schlenderten wir ein wenig durch die Strassen des Städtchens. Banff hat ca. 6500 Einwohner und wird pro Jahr von über 4 Millionen Touristen besucht. Wir hausieren in Banff für 3 Nächte auf dem Tunnel Mountain Village II Campground.
17. August 2009
Judihui, diese Nacht war besonders erholsam. Wir hatten das Glück, neben mehreren indischen Familien zu übernachten. Diese hausten in Zelten…..verdammt haben die ein ausdauerndes und lautes Mundwerk. Wir hatten Mühe, dass wir einander in unserem Camper noch verstanden. Den Schlaf, welchen wir am Abend zu wenig bekamen, holten wir einfach am Morgen nach. Zum Glück waren noch weitere Camping-Plätze frei. So konnten wir den Platz wechseln. Heute besuchten wir die Stadt Banff. Wir marschierten durch die Strassen und besuchten einige Shops. Wir haben es so richtig „gmüetlich“ genommen. Vor dem Camper besuchte uns ein Squirrel (Streifenhörnchen). Diese Tiere sind hier ziemlich zahm. Es frisst einem fast aus der Hand. Nach dem Nachtessen….mmmhhh heute machten wir wieder mal Barbecue auf unserem kleinen Grill….gingen wir zum Lake Minnewanka. Wir wollten ein bisschen Wildlife sehen und das Glück wollte, dass wir auch belohnt wurden. …judihui… Auf der Hinfahrt ist uns eine ganze Ziegen-Familie über den Weg gelaufen. Beim See konnten wir einem Streifenhörnchen zusehen, wie dieses einen ganzen Pilz transportierte. War es irgendeinen Drogen-Pilz? Jedenfalls quietschten diese Tierchen manchmal wirklich sehr speziell. Auf der Rückfahrt hatten wir das Glück, mehreren Hirschen-Familien zuzusehen. Wir waren die ersten, welche am Strassenrand anhielten und die Tiere beobachteten. In Kürze wurde die Strasse zu einem Parkplatz und die Hirsche bekamen den Krampf in den Backen vom Posieren.
18. August 2009
Als wir früh morgens (04.30 Uhr) das erste Mal wach wurden, wussten wir dass es einen warmen und sonnenreichen Tag geben wird. Unsere Nasenspitzen erinnerten einmal nicht an Eiszapfen und das Nutella zum Frühstück war streich bar und nicht halb gefroren. Also packten wir unseren Rucksack mit einigen picknick Snacks (Gemüse Dip und Popcorn mit bar-b-q Gewürz, siehe Christian unter Fotos Banff ;-) und bestiegen den Tunnel Mountain. Der ca. 1690 M.ü.M. liegende Hausberg von Banff bietet dem Besteiger eine unglaubliche Aussicht über die Rockies. Der Aufstieg ist mit unserem Hausberg dem Napf zu vergleichen.
Am Nachmittag sassen wir gemütlich am Bow River und genossen seit Tagen wieder einmal Kurzarm-Wetter.
Übrigens, unser Umzug an einen Anderen Standort hat sich durchaus bewährt. Die Nacht war um einiges ruhiger und unser nichtsahnender Nachfolger (Nachbar des Inder Clans) ist unterdessen auch schon geflüchtet.
19. August 2009
Was das Wetter anbelangt, war dieser Tag sicher einer der schönsten. Wir sind am Morgen um eine angemessen frühe Zeit aufgestanden, da wir unbedingt den bekannten See Lake Louise sowie das Hotel The Fairmont Chateau Lake Louise anschauen wollten. Wir hatten eine Strecke von ca. 60 km von Banff nach Lake Louise vor uns. Als wir ja vor drei Tagen (Sonntag) schon an diesem Ort waren, befanden sich dort so viele Besucher, dass wir keinen Parkplatz fanden. Somit versuchten wir es heute etwas früher. Und siehe da, wir waren vor der grossen Menschenmenge vor Ort. Vom Parkplatz beim See Lake Louise wanderten wir auf den Berg zum The Tea House beim Agnes Lake. Von dort aus konnten wir auf das Hotel The Fairmont Chateau Lake Louise sowie den Lake Louise herunterschauen. Da es so schönes Wetter war, strahlte die Farbe des Sees in einem bald kitschigen blau-grün (siehe Fotos Lake Louise). Oben angekommen entspannten wir uns bei Yasmin-Tee, Tee-Biskuits und Bananenbrot. Lecker :-). Wieder unten angekommen entschlossen wir uns den See Moraine Lake zu besuchen. Dieser befindet sich nur etwa 15 km vom Lake Louise entfernt und ist ebenso schön wie dieser, jedoch um einiges unbekannter. Nach dem Besuch in Lake Louise fuhren wir weiter nach Radium Hot Springs. Wie der Name schon sagt, gibt es in dieser Ortschaft natürliche heisse Quellen. Kurz vor Ankunft sahen wir zwei Bighorn Sheeps. Dies sind Schafe mit grossen rund gedrehten Hörnern. Nach der Suche nach einem freien Platz auf einem Camping, welchen wir im Mountain Shadows Resort auch fanden, waren wir beide so hungrig, dass wir unbedingt etwas zwischen die Zähne brauchten. Wir suchten nach einem Restaurant und wurden bei einem Golfplatz fündig. Diese hatten heute Pasta-Abend ….mmmhhhh… das haben wir ja wieder gut getroffen. Somit bedienten wir uns am Salat-, Pasta und Dessert-Buffet und es schmeckte uns köstlich. Nach diesem leckeren Essen mussten wir uns ein wenig ausruhen und verdauen, was wir bei diesen Temperaturen gemütlich draussen vor unserem RV machen konnten.
20. August 2009
Vom heutigen Tag gibt es eigentlich gar nicht viel zu erzählen. Wir haben gegen Mittag Radium Hot Springs verlassen uns sind Richtung Golden und weiter nach Revelstoke gefahren. Eigentlich wollten wir in Golden übernachten, doch da diese Ortschaft nicht sehr viel zu bieten hat, fuhren wir weiter nach Revelstoke. Somit legten wir an diesem Tag einige Kilometer zurück. Das Wetter war wunderschön und warm. In Revelstoke suchten wir nach einer Übernachtungsmöglichkeit, welche wir schliesslich auf dem Martha Creek Campground fanden. Dieser Platz liegt am Stausee von Revelstoke und bietet einen schönen Strand zum Baden. Nachdem wir unsere Füsse ins kalte Wasser bewegten, hatten wir genug vom Badefeeling. Es war a…..kalt. Doch es gibt einige Verrückte, welche einfach ins Wasser sprangen… ein Doppel-Respekt… Wir beide begnügten uns mit ein wenig Sonnenbaden.
21. August 2009
Heisse Tage bringen auch Gewitter. Und was für welche! In der letzten Nacht gingen zwei Gewitter über Revelstoke und somit auch über unseren Campground. Da der Camper sehr ringhörig ist, bekommt man von der Aussenwelt ziemlich alles mit. Wir erwachten und konnten dem Gewitter zusehen und zuhören.
Wir entschlossen uns, nicht den üblichen Highway weiterzufahren, sondern eine alternative Route von Revelstoke nach Vernon zu nehmen. Somit fuhren wir heute den ersten Teil dieser Route. Diese Strasse ist sehr schwach befahren und beinhaltet zudem zwei Fähren-Transporte über Seen, was die Strecke abwechslungsreich macht. Die Fähren sind mit denen in Zürich (Horgen und Meilen) zu vergleichen, mit dem Unterschied, dass diese hier gratis sind. Nach ca. 70 Km erreichten wir schon unser Ziel, die Halcyon Hot Springs. Wir wollten heute etwas entspannen und ein wenig in den Thermalbädern plantschen. Bei den Halcyon Hot Spring, gleich neben dem Thermalbad, befindet sich auch der Campground, auf welchem wir übernachten. Dieser Platz hier ist sehr schön am Upper Arrow Lake gelegen. Beim Mittagessen konnten wir einem Weisskopfseeadler bei seinen Flugkünsten zusehen. Übrigens konnten wir heute auch die Creme verwenden, welche wir von Antonia und Valentina zur Hochzeit geschenkt bekamen. Karin hatte wieder einmal einen Zehen angeschlagen und diesen ziemlich deftig verstaucht…. so blau, blau, blau blüht der Zehen….
22. August 2009
Am heutigen Tag „frästen“ wir 220 Km von Halcyon Hot Springs bis Vernon. Nun befinden wir uns am Anfang des Okanagen Valley, dem Tessin von Canada. Da es hier viel wärmer und sonniger als in den restlichen Teilen Canadas ist, nennen es die Einheimischen „das Tal der Früchte“ oder eben „Canada’s Tessin/Toscana“. Am Strassenrand werden frisch gepflückte Früchte zum Kauf angeboten und im Okanagen Lake kühlt man sich ab.
Auch wir genossen den Nachmittag am See, nachdem wir uns auf dem Newport Beach Campground einquartiert hatten.
23. August 2009
Wir fuhren heute 50 Km von Vernon nach Kelowna. Wir wollten unbedingt einen Camping-Platz im Bear Creek Provincial Park ergattern. Daher waren wir schon um 09.00 Uhr beim Empfang des Campgrounds. Na super! Man kann sich auf einer Liste eintragen lassen (first come, first serverd) und dann genau um 11.00 Uhr muss man wieder anwesend sein und kann in der Reihenfolge, in welcher man sich auf die Liste setzen konnte, einen freien Platz aussuchen. Wir nutzten diese Zeit, um ins Zentrum von Kelowna zu fahren und uns mit einem Getränk von Starbucks einzudecken. Da Zurzeit die Camping-Hauptsaison herrscht, ist es mit dem Reservieren von Campgrounds ein wenig Mühsam. Heute Nachmittag haben wir sämtliche Campgrounds bis zur Abgabe unseres Motorhomes reserviert. Viele einzelne Telefone auf Englisch, was zum Teil recht viel Geduld von beiden Telefon-Parteien benötigte! Einzelne Campgrounds, welche in unserem Reiseführer als sehr schön beschrieben werden, waren leider schon ausgebucht. Doch Hauptsache, dass wir irgendwo noch freie Plätze fanden. Der Campground hier im Bear Creek Provincial Park ist jedoch sehr schön. Direkt von unserem Platz führt ein schmaler Weg zum Okanagan Lake. In der Stadt Kelowna war heute der Apple Marathon. Somit konnten wir vielen Sportlern beim Rennen in der Stadt zusehen. Am Abend haben wir unser erstes Lagerfeuer gemacht. Da Zurzeit in Canada sehr viele Waldbrände herrschen und es sehr trocken ist, ist es an vielen Orten verboten, Feuer zu machen. Wir haben die Lagerfeuerstimmung in vollen Zügen bis in die Dunkelheit genossen. Übrigens hat Christian heute das Wohnmobil mit seinem Hinterkopf ausgemessen…das Wohnmobil ist stabiler und Christians Hinterkopf mit einer riesen Beule versehen…autsch!
24. August 2009
Nachdem wir heute wieder einmal unsere Wäsche gewaschen und währenddessen unsere Mails gecheckt hatten, gingen wir im Waterfront Park auf die Suche nach Ogopogo. Ogopogo ist das Seeungeheuer von dem Okanagan Lake in Kelowna. Ähnlich dem Lochness. Leider entdeckten wir weder den Ogopogo noch sonst ein Ungeheuer. Dafür war der Sandstrand und die Kulisse einfach zum geniessen. Es kam richtige Sommerferienstimmung auf, als wir die vielen Leute am Stand und der Promenade beobachteten. Am Abend sassen wir wieder an unserem hart erarbeiteten… Lagerfeuer. Wie auch gestern wollten wir auf dem Feuer Popcorn machen. Gestern jedoch gelang es mit unserem selbst improvisierten Popcorn Schalen-Behälter um einiges besser, als mit der heute gekauften Popcorn-Pfanne.
25. August 2009
Wir verliessen Kelowna und fuhren Richtung Süden nach Penticton. Etwa 5 Km ausserhalb von Penticton haben wir auf dem Banbury Green RV & Camping Resort einen Platz für 2 Nächte reserviert. Dieser Campground liegt direkt am Skaha Lake. Der Platz ist recht schön, doch hat auch seinen Preis. Mit ca. 50 $ pro Nacht ist dies der teuerste Campground, auf welchem wir bis jetzt gehaust haben.
In der hiesigen Region werden sehr viele Früchte angeboten. Auch wir haben uns auf der Fahrt mit frischem Obst eingedeckt. Die Pfirsiche und Pflaumen schmecken fabelhaft. Nachdem wir den Nachmittag in der Stadt von Penticton verbracht hatten und den Eishockey-Junioren der Okanagan Hockey School beim Trainieren auf dem Eis (Aussendtemperatur von ca. 30 Grad) zugesehen hatten, bezogen wir unseren Camping-Platz. Dabei lernten wir ein Schweizerpaar kennen, welches seit 2 Tagen unterwegs war. Wir tauschten uns ein wenig über das Herumreisen in Canada aus und konnten ihnen ein paar Tipps auf den Weg mitgeben.
26. August 2009
Baden und faulenzen! Auch das machen wir sehr gerne :-) Wir blieben den ganzen Tag auf dem Campground und genossen den schönen Strand und das herrliche Wetter. Ein bisschen Lesen und ein wenig plantschen und schon ist wieder ein Tag vorbei.
27. August 2009
Wir fuhren von Penticton in das ca. 60 Km entfernte Osoyoos. Auf dem Weg hielten wir an einem Fruit-Stand an, um uns mit frischen Früchten einzudecken. Die Früchte hier sind nicht vergleichbar mit denen, welche in der Schweiz zum Kauf angeboten werden. Viel besser, süsser und zudem noch günstiger. Wir hatten einen Camping-Platz auf dem NK’MIP RV Park am Lake Osoyoos für 3 Nächte reserviert. Unser Platz liegt direkt am Ufer des Sees. Wir wollten vor der Rückreise nach Vancouver und der Abgabe unseres Motorhomes noch einmal so richtig Sonne tanken. Osyoos ist dazu bestens geeignet, da dieser Ort als die wärmste Gegend von Canada (auch Wüste, Frucht- und Weingebiet) gilt. Nach Bezug unseres Campgrounds haben wir die Badehose angezogen und einen Sprung ins angenehme kalte Wasser gemacht.
28. August 2009
Nach gemütlichen Ausschlafen und Frühstücken gingen wir ins Desert Centre von Osoyoos. Dies ist ein unter Naturschutz stehendes Gebiet, in welchem die Wüste von Canada zu sehen ist. Ein Guide führte uns auf einem Rundgang von 1.5 Km durch diese Wüste. Für diese Führungen wurde einen speziellen Holzpfad erstellt, damit die Besucher nicht im Sand gehen müssen. Dies wäre auch viel zu gefährlich, da es Schlangen, Skorpione, Kaktusse und viele weitere Wüstenlebewesen gibt. Zu sehen gibt es eigentlich auf diesem Rundgang nicht sehr viel, ausser einigen Löchern im Sand von Wüstenmäusen oder alte Haut von Schlangen. Der Rundgang ist nur interessant, da der Guide viel über die Vegetation sowie die darin lebenden Pflanzen und Tiere erklärt. Nach diesem Wüstenausritt machten wir einen Spaziergang im Haynes Point Provincial Park.
29. August 2009
Diese Nacht gab es nicht sehr viel Schlaf. Zum einten war es drückend heiss und zum anderen war ein lieber Nachbar so nett bis früh morgens Techno-Beat zu hören. Und als es dann um 8.00 Uhr zu Regnen begann war es auch nicht schlimm ein wenig länger im Bett zu bleiben. Um 10.00 Uhr war es bereits wieder trocken und wir genossen ein Kaffee in unseren bequemen Stühlen vor unserem Camper am See. Richtig schön ruhig war es, weder ein Speedboat noch ein Jet-Ski waren am „omefräse“. Am Nachmittag wurde Karin von den Nachbarn, welche ein Motorboot besitzen, eingeladen zum Tube Riding. Da diese so um die 60 Jährig sind, dachte sie, es würde nicht zu schnell gehen. Sie verstand auch nicht genau, was in etwa ablaufen würde. Also wurde sie mit einer Schwimmweste ausgerüstet und stieg mit der Frau in eine Art Schlauchboot mit 2 Sitzen nebeneinander, welches mit einer Schnur am Motorboot befestigt war. Als sie mitten auf dem See waren, ging es richtig los. Sie schlitterten mit dem Boot quer über den See und jumpten über riesige Wellen. Die Frau gestand ihr, dass sie richtig froh sei, dass sich endlich jemand getraue mit ihr in diesem Tempo zu fahren. Heute Abend wird Karin gut schlafen! Crazy People!
30. August 2009
Heute nahmen wir den ersten Teil der Rückfahrt nach Vancouver in Angriff. Da wir am 1. September unseren Camper abgeben werden, verbleiben uns nur noch 2 Tage. Wir verabschiedeten von unseren netten Camping-Nachbarn und fuhren Richtung Westen. Die Fahrt heute war sehr abwechslungsreich. Auf den ersten 100 km fuhren wir in die gleiche Richtung wie der Ironman. Somit konnten wir vielen Radfahrern beim Leiden zusehen. Ihr könnt euch vorstellen, dass es dabei mehr oder weniger amüsante Bilder zu sehen gab. Da doch der einte oder andere besondere „Hobbyvelofahrer“ dabei war. Doch Hut ab vor diesen Leuten, die sich in einer solchen Hitze mit dem Fahrrad durch eine Wüsten-ähnliche Landschaft quälen. Als wir die Stecke des Ironmans verliessen, wurden wir wieder einmal an die vielen Waldbrände hier in Canada erinnert. Obwohl das Feuer gelöscht wurde, ist der Qualm im Gebirge noch sehr gut sicht- und riechbar. Unser heutiges Ziel war der Lightning Lake Campground im Manning Provincial Park. Nach einem Spaziergang im Lightning Lake haben wir unseren portablen Grill zum letzten Mal gebraucht. Da in Provincial Parks die Campgrounds nicht mit Strom versorgt sind, herrscht in diesen Parks immer sehr früh Nachtruhe. Somit hauten auch wir uns aufs Ohr und genossen die Ruhe der Natur.
31. August 2009
Den letzten ganzen Tag mit dem Camper gingen wir so ziemlich easy going an. Wir verliessen um Punkt 11.00 Uhr (späteste Check-Out Time) den Campground und machten uns auf den Weg nach Hope. In Hope ist auch unser letzter Camping Platz, der Coquihalla Campground. Ideal für unsere letzte Nacht, da er über Full-Hook-Up verfügt (Wasser-, Strom und Abwasseranschluss). Nachdem wir in Hope die Brücke und den Tunnelweg besuchten (siehe Fotos :-), welche 1982 Drehort für den Rambo Film war, kauften wir noch die 2 zu ersetzenden Teller, welche leider auf einer holprigen Fahrt zu Bruch gingen. Auf der Rückfahrt in die Stadt überquerte vor uns ein Schwarzbär die Strasse. Leider war Karin wieder einmal zu langsam, oder der Bär zu schnell, um ihn mit dem Fotoapparat zu erwischen! Den Rest des Nachmittags verbrachten wir mit Packen und Putzen. Unglaublich was sich in 4 Wochen so alles ansammelt! Irgendwie gewöhnt man sich schnell an dieses Fahrer-Leben und wir sind traurig, dass diese so sehr herbeigesehnte Zeit so schnell verging.
01. September 2009
Am heutigen Tag stand die Abgabe unseres Campers im Mittelpunkt. Wir standen sehr früh am Morgen auf, um den Rest zu packen und unseren Camper zu putzen. Um 09.00 Uhr verliessen wir den Campground in Hope und sind in das Dorfzentrum gefahren, um unsere nicht mehr benötigten Sachen einem 2-Hand-Shop abzugeben. Somit spendeten wir unsere elektrische Heizung, unsere warme Decke sowie einige Kleider. Danach fuhren wir die verbleibenden ca. 150 Km nach Vancouver. Auf dem Weg haben wir das Fahrzeug noch vollgetankt und einer kurzen Wäsche unterzogen. Gegen Mittag konnten wir unseren Camper abgeben. Wir beide waren froh, dass wir diese 4 Wochen schadenlos auf den Strassen von Canada verbringen durften. Wir fuhren 4370 Km und hatten weder eine Panne noch einen Unfall. Mit dem Taxi gelangten wir wieder in das uns bekannte Hotel Blue Horizon in der Robson Street inmitten von Vancouver. Nachdem wir unsere 7 Sachen nieder liessen verpflegten wir uns in einem thailändischen Restaurant. Um 16.00 Uhr hatten wir mit Fipu abgemacht, da dieser zurzeit in Vancouver Englisch lernt. Somit holten wir ihn von der Schule ab und verbrachten den frühen Nachmittag sowie den ganzen Abend in 2 Irish Pubs….die Irren sind einfach feucht fröhliche Leute und da auch wir nicht aus der Reihe tanzen wollten, schlossen wir uns an. Es floss Bier….sehr feines Bier….und es wurde immer besser…. Gegen Mitternacht marschierten wir dann ins Hotel und lauschten am Kopfkissen….und an der Eismaschine neben unserer Zimmertür……
02. September 2009
Wir hatten das Glück, dass wir eines der besten Hotelzimmer erwischt hatten. Gerade vor unserer Tür stand eine Eismaschine, welche immer wieder kühlte und daher ziemlichen Lärm veranstaltete. Inmitten der Nacht gab es sogar Leute, welche Eis aus der Maschine heraus liessen…ein herzliches Dankeschön… Unser Schlaf war somit nur von geringer Qualität….am Morgen hatten wir von dem Dröhnen der Eismaschine auch einige Kopfscherzen…autsch….Nach dem Aufstehen erkundigten wir uns bei der Hotel-Rezeption, ob wir nicht das Zimmer wechseln könnten. Netterweise war dies keine Frage und wir zügelten ein Stockwerk höher. Vor dem Mittag shoppten wir erfolgreich in Rekordzeit. Um 12.00 Uhr hatten wir wieder mit Fipu abgemacht. Er zeigte uns einige Sachen in Vancouver. Wir gingen zu Fuss und mit einem kleinen Boot nach Granville Island. Wir schlenderten durch den Markt und bewunderten lebende Hummer, Lobster und Krebse….Mit dem Boot gingen wir weiter zum Science Center. Von dort aus marschierten wir durch die China Town und besuchten dessen Garten mit seinem Weiher. Dort konnten wir Koi-Fische, Wasserschildkröten und einen Frosch sehen. Eine Asiatin war von den Tieren sehr fasziniert und flippte vor Freude fast aus. Crazy people! Auf dem Marsch in die City überquerten wir die Strasse, in welcher sehr…wirklich sehr viele… Drögeler hausieren. Es sieht schrecklich aus. Doch diese Leute lassen einem in Ruhe und man kann ohne Probleme die Strasse tagsüber passieren. In der Nacht würden wir uns nicht getrauen. Wir folgten der Strasse und gelangen nach Gas Town. Dies ist der älteste Stadtteil von Vancouver, in welchem sich auch die bekannte Steam Clock befindet. Fipu ging danach wieder zu seiner Host-Familie zurück und wir verbrachten den Abend mit Schlendern in der Stadt…..nein, nicht in einem Irish-Pub… :-)
03. September 2009
Nach einer ruhigen Nacht ohne Eismaschine waren wir so richtig ausgeruht. Am Vormittag besuchten wir den bekannten Stanley Park, natürlich zu Fuss :-) Auf dem Weg in den Park selber, begegneten wir am Strassenrand einer Waschbären Familie. Eine Mutter mit ihren 4 Jungen war auf einen Baum geklettert und wir staunten nicht schlecht als immer mehr Waschbären vom Baum herunterkamen (siehe Bilder Vancouver Town). Nach dem Besuch im Stanley Park marschierten wir entlang der Küste zum English Bay und suchten den bekannten Inukshuk (siehe Bilder Vancouver Town). Dieses Symbol wird auch für die Winter-Olympiade 2010 verwendet. Da wir einige Shopping-Aktionen getätigt hatten, mussten wir am Nachmittag eine zusätzliche Tasche besorgen. Zum Glück ist hier überall Ausverkauf, was uns zu einer neuen günstigen Tasche verhalf. Allerdings ist auch zu erwähnen, dass wir mit nur 2 Taschen a je 23 Kg nach Canada gereist sind, obwohl das Doppelte an Gepäck erlaubt wäre… nicht schlecht he…. Am Abend besuchten wir mit Fipu ein Irish Pub, in welchem wir uns verköstigten und die Live Band genossen. Diese Band machte richtig Stimmung und spielte unglaublich gut.
04. September 2009
Wir verliessen das Hotel Blue Horion in Vancouver am Morgen und liessen uns mit dem Taxi zum Flughafen chauffieren. Nach dem Einchecken frühstückten wir in einem der schönen Bistros am Flughafen. Am Mittag startete unser Flug nach Toronto. Da zwischen Vancouver und Toronto eine Zeitverschiebung von 3 Stunden ist und der Flug 4.5 Stunden dauerte, kamen wir erst am Abend um 20.00 Uhr in Toronto an. Nach einer halbstündigen Taxifahrt konnten wir im Hotel Metropolitan unser Zimmer beziehen. Wir schlenderten noch eine Weile durch die Strassen. Unser erster Eindruck von Toronto ist sehr gut. Die Stadt ist im Vergleich mit Vancouver total anders. Beide Städte sind sehr toll. An Vancouver fanden wir beide schade, dass so viele Obdachlose und Bettler in der Stadt herumhängen. Obwohl diese Leute einem mehrheitlich in Ruhe lassen, ist es nicht schön, diese täglich zu sehen.
05. September 2009
Wegen der Zeitverschiebung gingen wir etwas später als gewöhnlich ins Bett und auch etwas sehr später standen wir auf. Nachdem wir die Putzfrau ein paar Mal vertröstet hatten, trennten wir uns von dem Kopfkissen und marschierten durch die Stadt. Wir wollten unbedingt die Roy Thomson Hall besichtigen. Dies ist eine Konzerthalle ähnlich wie das KKL. Leider ist es nicht möglich die Halle von innen zu besichtigen. Wir mussten uns mit ein paar Fotos von aussen begnügen. Danach besuchten wir das Visitor Center, um einen Ausflug zu den Niagara Falls zu buchen. Dabei erzählte der nette Mann hinter der Theke, dass zurzeit das Baseballspiel der einheimischen Toronto Blue Jays gegen die weltweit bekannten New York Yankees im Gange sei. Da wir uns das Stadion Rogers Center sowieso ansehen wollten, machten wir uns auf den Weg zum Stadion, um noch möglichst an Tickets zu gelangen. Vor dem Stadion wurden uns viele Schwarzmarkt-Tickets angeboten. Da wir jedoch möglichst günstige Eintritte wollten, besorgten wir uns auf dem offiziellen Weg an der Kasse 2 Tickets für den 5 Stock, Reihe 20. Was dies bedeutete wurde uns erst bewusst als wir in schwindelerregender Höhe aus dem Lift zu unseren Plätzen liefen. Zu unserem Glück verliess eine Familie das Spiel frühzeitig uns wir konnten ihren Platz gleich neben der Treppe einnehmen (siehe Bilder Toronto Baseball). Obwohl wir von den Regeln keine Ahnung hatten und immer noch nicht haben, war es trotzdem einigermassen amüsant. Das Spiel selber war eher langweilig, da es normalerweise oft lange geht, bis einer wieder mal den Ball so richtig trifft. Das Stadium fasst ca. 55‘000 und am heutigen Spiel waren nach Schätzungen der Platzanweiserin etwa 30‘000 Personen anwesend. Das Stadion steht direkt neben dem CN Tower (siehe Bilder Toronto Town). Heute trafen wir auch in Toronto die ersten Obdachlosen und Bettler an. Im Vergleich zu Vancouver sind diese jedoch nicht so schlimm oder arm. In Vancouver sieht man Leute, welche Essensresten aus dem Abfalleimer suchen und leere Kaffeebecher ausschlürfen. Hier in Toronto ist dies anders. Die meisten wollen einfach nur Geld.
06. September 2009
Für den heutigen Sonntag hatten wir einen Ausflug zu den Niagara Falls gebucht. Somit mussten wir um 09:30 Uhr vor dem Hotel stehen. Vor der eigentlichen Abfahrt half der Tresor in unserem Hotelzimmer, dass unser Nervensystem wieder einmal so richtig in Schwung kam. Wir wollten das Zimmer verlassen und unsere Geldtasche und den Fotoapparat aus dem Safe nehmen. Als wir jedoch den Code eingaben (wir waren mit der eingegebenen Zahlenkombination zu 100% sicher), antwortete der liebe Tresor immer mit einem Error. Na herzlichen Dank. In 15 Minuten steht der Bus vor dem Hotel und wir haben keinen Fotoapparat und auch kein Geld….judihui… Die sonst sehr nette und liebe Dame an der Rezeption zeigte sich auch nicht gerade von der besten Seite und hatte sehr wenig Verständnis für unser Problem. Um ihr ein bisschen auf die Sprünge zu helfen, gingen wir persönlich an der Rezeption vorbei und sehe da, wenn man dem Opfer ins Gesicht sieht, scheint alles plötzlich nicht mehr so schlimm zu sein. Wir gingen wieder aufs Zimmer und sie schickte jemanden vorbei. In der Zwischenzeit probierten wir noch ein paar Mal und drückten und stiessen am Tresor herum. Auch der Tresor hatte nicht einen vollkommen schlechten Tag und öffnete sich plötzlich. Somit scheint auch der Spruch „Ein leichter Schlag erhöht das Denkvermögen!“ auch für Tresors zu stimmen. Schlussendlich erreichten wir den Bus noch rechtzeitig und konnten sogar Geld und den Fotoapparat mitnehmen. Nach ein paar Stopps in der Stadt fuhr uns der Chauffeur zu den Niagara Falls. Von Toronto sind diese ca. 1.5 Fahrt-Stunden entfernt. Der Chauffeur war ein spezieller Typ. Wir wussten gar nicht, dass Männer so viel zu erzählen haben. Er erzählte mehr oder weniger interessante Dinge über Toronto und Canada allgemein. Als wir bei den Wasserfällen, welche übrigens zum Teil auf amerikanischem und zum Teil auf kanadischem Boden sind, ankamen, buchten wir eine Tour, um die Fälle von Hinten aus Tunneln heraus anzuschauen. Da jedoch so viele Leute anstanden (es war die Hölle), haben wir nur aus der ersten Lucke herausgeschaut. Nach ein paar Besichtigungen von aussen und einem sehr überzeugend mittelmässigen Mittagessen gingen wir auf das Maid of the Mist Boat. Mist bedeutet nicht etwa, dass das Boat in schlechtem Zustand ist, sondern feuchter Dunst. Dieses Boat fährt auf dem Wasser von unten an die Wasserfälle heran und man kann das Wasser richtig fühlen (siehe Fotos Niagara Falls). Nach diesem wirklichen Spass fuhr der Bus weiter und stoppte bei den Whirlpool Are. An diesem Ort hat der Fluss sehr viele Wirbel, welche durch den speziellen Flussverlauf entstehen. Zudem besteht die Möglichkeit mit einer Art Seilbahn über den Fluss zu gelangen, was wir jedoch ausliessen. Auf dem Rückweg nach Toronto besuchten wir noch eine Weinkellerei, welche Studenten zu Winzer ausbildet. Ein für einen Winzer sehr jungen Mann zeigte uns, wie man Wein richtig degustiert und kostet. Am heutigen Tag hatten wir einiges gesehen. Die Tour dauerte mehr als 8 Stunden. Doch wir beide waren von dem Ausflug ein wenig enttäuscht. Was uns die Natur mit den Niagara Falls bietet ist fantastisch. Doch welchen Tourismus daraus gemacht wird, ist schrecklich. Massenabfertigung und Abzockerei. Nur ein Beispiel: Vor der Bootfahrt werden sämtliche Personen fotografiert und zwar nicht etwa auf dem Boot sondern vor einer blauen Wand. Nach der Bootsfahrt kann man die Fotos mit eingesetztem künstlichen Hintergrund für 25$ kaufen. Die Fotos sind schon fertig entwickelt und gedruckt, ob man sie kauft oder nicht….that’s tourism…like Europapark
07. September 2009
Am Morgen besuchten wir die Hockey Hall of Fame. Wir staunten nicht schlecht, als wir sahen, wie die Hockey-Ausrüstungen vor fast 100 Jahren aussahen. Um ca. 1926 bildete ein „Dächlichäppi“, und ein Wollpullover das Mannschaftsdress. Um 1960 kamen dann die Polyester, also die im jetzigen Dress am ähnlichsten Materialien auf. Nachdem wir auch die Vitrine vom Spengler Cup in Davos gefunden hatten, verliessen wir die Ausstellung und schlenderten den Rest des Nachmittags in einem endlos grossen Einkaufszentrum herum, um die letzten Einkäufe zu tätigen. Gegen Abend assen wir unsere ersten Doughnuts im Tim Hortons (übrigens auch er war in Canada ein berühmter Hockeyspieler) bevor wir auf den CN Tower gingen. Zuerst mussten wir aber eine Extra-Spazierrunde einlegen (6 Doughnuts sind günstiger als 4). Somit assen wir zusammen 6! UUUUhhhhaaa. Der Lift zu der Aussichtsplattform, welche auf ca. 350 Meter liegt, schoss mit 22 Km/h in die Höhe. Wir überstanden die Fahrt ohne grössere Probleme, trotz Glasboden und je 3 Doughnuts im Bauch. Wir wollten den Ausblick über Toronto bei Tag und Nacht besichtigen, darum gingen wir gegen 7 Uhr auf den CN Tower, da um ca. 20.30 Uhr die Sonne untergeht. Unsere Geduld zahlte sich aus, als wir die vielen Lichter der 2,5 Mio. Stadt sahen. Nur die Fotos wollten nicht so gelingen, da das Fenster stark spiegelte.
08. September 2009
Mit dem heutigen Tag ging unsere Reise in Canada leider schon zu Ende. Wir standen extra früh am Morgen auf, damit wir im Flugzeug etwas Schlaf bekommen. Da unser Flug erst um 18.00 Uhr loslegte, gingen wir am Morgen zu Fuss an den Strand von Toronto und genossen die morgendliche Stimmung inklusive der Tai-Chi-Übungen älterer Asiaten. Auf dem Weg lernten wir das Business-Treiben von Toronto kennen, als wir in einem Bankenviertel unser Morgenessen genossen. Die meisten dieser gestressten Personen nehmen ihr Morgenessen direkt vor dem Büro in einem der vielen Bistros ein. Am Mittag mussten wir aus-checken und unsere sieben Sachen packen. Nach einem feinen Mittagessen führte uns der Taxi-Chauffeur zum Flughafen und somit verliessen wir Toronto. Der Flug hatte einiges zu bieten. Kurz nach Abflug konnten wir den Sonnenuntergang in Canada geniessen. Nach einigen Turbulenzen, welche das Essen zu einer kleinen Herausforderung machte, verlief der Flug während der Nacht annähernd ruhig. Am Morgen konnten wir bei bestem Wetter den Sonnenaufgang in Europa geniessen. In Kloten gelandet waren wir beide sehr froh, dass wir die ganze Reise schadlos überlebten und eine so wundervolle Zeit mit sehr vielen interessanten und spannenden Eindrücken erleben durften.
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